Elmshorn für Anfänger

Geschichten von einer, die auszog, im Hamburger Speckgürtel zu leben. Eine pragmatische Liebeserklärung.


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Die Sache mit der Zeitung: Abendblatt oder Elmshorner Nachrichten?

Wer ebenso wie ich aus Hamburg nach Elmshorn gezogen ist, dem kommt dieses Problem vielleicht bekannt vor: Mit welcher Tageszeitung möchte ich mich beim Frühstück über die wichtigsten Neuigkeiten aus meiner Umgebung informieren? Behalte ich das Abo des Hamburger Abendblatts oder steige ich um auf die Elmshorner Nachrichten?

Ich persönlich habe mich mit dieser Frage lange sehr schwer getan. Mein Abo des Hamburger Abendblatts begleitet mich nun schon sehr lange – lange genug jedenfalls, als dass ich mir als Abonnentin den bestmöglichen Treuestatus „Hanseat“ erarbeitet habe. So etwas gibt man nicht einfach auf, nur weil man in eine andere Stadt zieht. Zumal Elmshorn ja im Speckgürtel von Hamburg liegt und ich auch weiterhin gern auf dem Laufenden sein möchte, was sich in der Hansestadt alles tut. Außerdem hat das Abendblatt einen Regionalteil für den Kreis Pinneberg, in dem sich auch immer wieder Nachrichten aus Elmshorn finden. Weiterlesen


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Flüchtlinge im Kreis Pinneberg sind „polizeilich völlig unauffällig“

Am Freitag, 13. Mai 2016, hatte der Einwandererbund zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Flüchtlinge und Polizei“ eingeladen, an der rund 40 interessierte Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. Der Revierleiter der Polizei Elmshorn, Thorsten Buchwitz, der gleichzeitig auch als Koordinator für alle Belange rund um Flüchtlinge für die Polizei im Kreis Pinneberg fungiert, berichtete über seine Beobachtungen und stand Rede und Antwort. Ich war als Vertreterin des Willkommensteams dabei – hier mein ausführlicher Veranstaltungsbericht.

Wer nur wenig Zeit zum Lesen hat, für den kann man die Ausführungen von Thorsten Buchwitz mit nur einem Satz zusammenfassen: „Die Flüchtlinge im Kreis Pinneberg sind polizeilich völlig unauffällig.“ Wer es genauer wissen möchte: Der Revierleiter ging natürlich auch ins Detail. Von Flüchtlingen gingen nicht mehr und nicht weniger Straftaten aus als von anderen Einwohnern, „sie verhalten sich tendenziell sogar eher gesetzestreu als Einheimische“. Weiterlesen


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Vier Jahre nach unserem Umzug: Ich bin angekommen in Elmshorn

Facebook ist ja eine tolle Sache. Seit neuestem erinnert es mich an Dinge, die ich in den vergangenen Jahren am selben Datum einmal zum besten gegeben habe. Und da wir vor vier Jahren an Pfingsten von Hamburg-Langenhorn nach Elmshorn gezogen sind, sind dieser Tage auffällig viele Facebook-Erinnerungen mit Bildern von Umzugskartons dabei. Was mich veranlasst, einmal nachzudenken, wie es mir jetzt so geht in Elmshorn.

Vor genau vier Jahren herrschte arbeitsames Chaos in unserem frisch erworbenen Haus. Und Facebook weckt mit seiner Erinnerungsfunktion dieser Tage das eine oder andere vergessene (oder verdrängte?) Erlebnis wieder zutage. Zum Beispiel einen eigentümlichen Dialog, den ich mit dem Lieferanten unserer Küche führen durfte. Weiterlesen


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Sportlerehrung Elmshorn 2015: Oh ja, Sport kennt keine Grenzen!

Gestern war ich zum ersten Mal bei der Elmshorner Sportlerehrung. Zum einen, weil mein Mann Christoph und ich selbst sportlich aktiv sind und über den Laufkurs „Fit für den Stadtlauf“, den Kraulkurs des Swim Teams sowie die EMTV-Triathlon-Sparte mittlerweile etliche tolle Sportler kennen. Zum anderen, weil EMTV-Vize Uwe Altemeier mir im Vorfeld verraten hatte, es werde eine tolle Überraschung geben, die auch für die Arbeit unseres Willkommensteams für Flüchtlinge interessant sein dürfte.

Tatsächlich war der gestrige Abend, der unter dem Motto „Sport kennt keine Grenzen“ stand, dann auch ein tolles Event. Als ich die große, vollbesetzte Sporthalle der KGSE betrat und sah, wie viele Menschen dort zusammengekommen waren, da überlegte ich gleich, ob Elmshorn wohl die einzige Stadt ist, die ihre erfolgreichen Athleten auf diese Weise ehrt. In meiner Kindheit und Jugend im ostwestfälischen Lemgo jedenfalls hatte ich von solchen Veranstaltungen nie etwas mitbekommen. Weiterlesen


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Gute Investition in den Sport: Einweihung der neuen EMTV-Sporthalle

Der Sportbetrieb in der neuen Halle des EMTV läuft bereits seit ein paar Wochen, nun wurde das Bauwerk auch offiziell an den Verein übergeben und feierlich eingeweiht. Unter Politikern und Honoratioren ist man sich einig: Gut, dass der EMTV an seinem Standort im Stadtkern von Elmshorn geblieben und nicht an den Stadtrand abgewandert ist.

Mitte Oktober flatterte mich ziemlich unverhofft eine Einladung der EMTV-Geschäftsstelle ins Haus. Die neue Sporthalle, deren Baufortschritte ich im Frühjahr und Sommer immer mal beobachtet hatte, wenn ich donnerstags mit meinem Laufkurs auf dem Sportplatz am Koppeldamm trainierte, sollte feierlich mit Ehrengästen und Sekt eingeweiht werden. So ganz war mir nicht klar, was mir die Ehre dieser Einladung verschafft hatte, immerhin hatte mein Mann (der anders als ich tatsächlich Mitglied im EMTV ist) keine solche Einladung erhalten. Doch ich bildete mir einfach mal frech ein, dass mein Elmshornblog mittlerweile fester Bestandteil der Lokalpresse ist und ich deshalb auf der Einladungsliste stand. Wozu auch fragen, wenn man so nett zum Klimpern mit Sektkelchen eingeladen wird? Weiterlesen


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Einspruch! Der Treppenabsatz vor meinem Haus ist keine Kleider-Sammelstelle!

Vor ein paar Tagen standen morgens auf einmal zwei große blaue Ikea-Taschen voller Kleidung vor meiner Haustür. Einfach kommentarlos abgestellt, ohne dass jemand geklingelt hätte. Sicher gut gemeint, aber trotzdem ziemlich befremdlich, finde ich.

Vor ein paar Wochen – genauer gesagt am 22. Oktober 2015 – bin ich zur neuen Vorsitzenden des Willkommensteams für Flüchtlinge Elmshorn e. V. gewählt worden. Ich hatte an dieser Stelle ja schon mehrfach über unser Team und seine verschiedenen Aktionen berichtet. Nun scheinen viele Menschen mit dem Stichwort „Flüchtlingshilfe“ vor allem das Ausmisten ihrer Kleiderschränke zu verbinden: „Die Flüchtlinge brauchen ja was zum Anziehen – und in meinem Schrank wollte ich sowieso längst mal Platz für neue Käufe schaffen!“ So in etwa scheinen die Gedankengänge bei vielen abzulaufen. Es stimmt natürlich: Die Flüchtlinge brauchen Kleidung, gar keine Frage. Am Hamburger Hauptbahnhof sieht man nicht selten gestrandete Flüchtlinge ganz ohne Schuhe herumlaufen, und das bei den aktuellen Temperaturen. Hier muss geholfen werden, und dafür braucht es Spenden aus der Bevölkerung. Weiterlesen


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Willkommensteam: Deutsche Sprache, schwere Sprache…

Ach wenn die Menschen überall auf der Welt doch dieselbe Sprache sprechen würden! Dann wäre so manches leichter. Obwohl – mein Erinnerungsschatz wäre um manche lustige Anekdote ärmer, wenn da nicht immer mal ein sprachliches oder kulturelles Fettnäpfchen herumgestanden hätte!

Seit ich Anfang 2015 damit begonnen habe, im Willkommensteam für Flüchtlinge Elmshorn mitzuarbeiten, habe ich eine ganze Reihe neuer Menschen aus anderen Kulturen kennen gelernt, die naturgemäß nicht dieselbe Muttersprache wie ich sprechen. Dabei kommt es immer einmal zu unfreiwillig komischen Situationen – sprachliche oder kulturelle Fettnäpfchen eben, die sich nie ganz vermeiden lassen. Auf die Idee, sie einmal in einem Blogbeitrag zusammenzufassen, kam ich gestern, als ich auf Youtube über einen großartigen Sketch von Monty Python von 1971 gestolpert bin, in dem es um falsche Übersetzungen von Redewendungen geht. Schaut ihn euch am besten selbst an. Weiterlesen


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Industriemuseum Elmshorn: Streifzug durch Maragarineproduktion, Hafenlärm und Schulstube

Elmshorn ist ganz unverkennbar eine Industriestadt. Fast an jeder Kreuzung weist ein Schild in irgendein Industriegebiet. Folgerichtig heißt das Elmshorner Heimatmuseum auch „Industriemuseum“. Vor einer Woche war ich zum ersten Mal dort – zusammen mit etlichen Elmshorner Neubürgern über das Willkommensteam für Flüchtlinge.

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Beinahe an jeder Kreuzung in Elmshorn…

2014-10-12 17.51.40

… führt ein Schild in mindestens ein Industriegebiet

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Willkommensteam Elmshorn: Wir sammeln Fahrräder für Flüchtlinge

Wer ein Fahrrad hat, kann sich leichter mit Elmshorn vertraut machen, in die 5 Kilometer entfernte Ausländerbehörde gelangen und zum Sprachkurs radeln. Es ist also gut, wenn Flüchtlinge Fahrräder haben . Doch leider sehen das nicht alle Menschen in Elmshorn so.

Wenn wir vom Willkommensteam Flüchtlinge fragen, was sie am dringendsten benötigen, dann bekommen wir zuallererst die Antwort: „Ich möchte einen Deutschkurs besuchen!“ Doch gleich an zweiter Stelle steht der Wunsch nach einem Fahrrad. Warum? Ganz einfach: Mit einem Fahrrad ist man mobil und kann seinen neuen Wohnort Elmshorn unkompliziert erkunden. Man muss keinen schwer verständlichen Busfahrplan verstehen oder ohnehin knappes Geld für Fahrkarten ausgeben. Allerdings sind fahrtüchtige gebrauchte Fahrräder in Elmshorn gar nicht so leicht zu ergattern. Eigentlich verweisen wir die Flüchtlinge immer an das Sozialkaufhaus, wo gebrauchte und instandgesetzte Fahrräder gegen einen kleinen Obolus verkauft werden. Doch in letzter Zeit gibt es dort nur noch selten gebrauchte Fahrräder zu kaufen – und bis zur nächsten Fahrradversteigerung des Fundbüros ist es noch eine ganze Weile hin. Weiterlesen


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Willkommensteam für Flüchtlinge: Wir brauchen weitere Mitstreiter!

Inzwischen haben alle Helfer des Willkommensteams für Flüchtlinge Elmshorn Patenschaften für zum Teil mehrere Flüchtlinge oder ganze Familien übernommen. Wir würden uns deshalb freuen, wenn weitere Helfer zu uns stoßen und neu eintreffenden Flüchtlingen den Start in ihrer neuen Heimat erleichtern.

Ein Blick in die Zeitung reicht um zu wissen, dass auf absehbare Zeit viele weitere Flüchtlinge aus aller Herren Länder nach Deutschland und damit auch nach Elmshorn kommen werden. Ich bin deshalb froh, dass die Arbeit des Willkommensteams für Flüchtlinge Elmshorn seit der Vereinsgründung Ende März so gut vorangeht. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass zwischenmenschlicher Kontakt, Hilfe und Zuwendung entscheidend dazu beitragen können, dass diese Menschen sich leichter in unserer Gesellschaft zurechtfinden und sich integrieren können. Leider stoßen die aktiven Helfer mittlerweile an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Wir brauchen dringend weitere ehrenamtliche Helfer, die Lust haben, neu eintreffenden Flüchtlingen zu helfen. Weiterlesen