Elmshorn für Anfänger

Geschichten von einer, die auszog, im Hamburger Speckgürtel zu leben. Eine pragmatische Liebeserklärung.


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Bye bye, Elmshorner Nachrichten…

Nach etlichen Jahren habe ich nun mit zwiespältigen Gefühlen mein Abo der hiesigen Lokalzeitung gekündigt. Deren journalistische Qualität überzeugt mich ebenso wenig wie das Preis-Leistungs-Verhältnis. Und doch bin ich ein bisschen traurig darüber.

Denn Lokaljournalismus ist etwas Wunderbares. Ich selbst habe meine ersten journalistischen Erfahrungen im Lokalen gesammelt: Nach meinem Abitur absolvierte ich ein Praktikum in der Lokalredaktion ‚Würzburg-Land‘ der Mainpost. Während des Studiums schnupperte ich in einem weiteren Praktikum in den Semesterferien einmal beim Lokalradio ‚Radio Lippe‘ in Detmold rein.

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Barrierefreiheit am Elmshorner Bahnhof – da ist noch Luft nach oben!

Ein paar Tage mit Unterarm-Gehstützen vermitteln zumindest einen kleinen Eindruck davon, wie viele Hindernisse es in der City für Menschen gibt, die nicht ganz so gut zu Fuß sind oder sich mit einem Rollstuhl fortbewegen. Ob das im Zuge des Stadtumbaus mit angegangen wird?

Wenn man selbst gut zu Fuß ist, fallen einem die vielen kleinen und großen Barrieren gar nicht auf. Doch mein Mann Christoph hatte vergangenen Donnerstag eine kleine Knie-Operation (keine Sorge, alles gut verlaufen!) und konnte sein linkes Knie erst einmal nicht voll belasten. Damit ich ihn nicht immer mit dem Auto nach Altona zu seinem Orthopäden kutschieren musste, fuhr er beim zweiten Nachsorgetermin mit der Bahn – und stellte fest, dass es in Sachen Barrierefreiheit am Elmshorner Bahnhof noch deutlichen Verbesserungsbedarf gibt.

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Bürgernahe Verwaltung stelle ich mir irgendwie anders vor…

Neulich konnte man im Hamburger Abendblatt lesen, dass 93 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger mit dem Service in den 19 Kundenzentren der Stadt zufrieden sind. Ich frage mich, zu welchem Ergebnis eine vergleichbare Umfrage in Elmshorn wohl führen würde?

In den Kundenzentren der Hamburger Verwaltung stehen am Ausgang offenbar seit einiger Zeit Terminals für die Abfrage der Zufriedenheit insgesamt, der Zufriedenheit mit der Freundlichkeit, mit der fachlichen Beratung, mit der Bearbeitungsgeschwindigkeit, der Wartezeit vor Ort und der Wartezeit auf den Termin im Vorlauf des Besuchs im Amt. Dem besagten Artikel im Abendblatt zufolge beteiligen sich 10 Prozent aller Besucherinnen und Besucher an der Zufriedenheitsbefragung.

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Wie Elmshorn mit Steuergeld umgeht – Beispiel alte Bahnbrücke Wrangelpromenade

So gern ich über die schönen Ecken unserer Stadt schreibe, so sehr ärgere ich mich leider auch oft über politische Entscheidungen in Elmshorn. Einer der aktuellen Aufreger ist die geplante Sanierung einer baufälligen und völlig nutzlosen Bahnbrücke, die uns Steuerzahler deutlich teurer zu stehen kommt als ein Abriss.

Ich kenne die olle Bahnbrücke an der Wrangelpromenade von meinen Laufrouten, aber auch wenn ich mit dem Auto vom Fuchsberger Damm Richtung Zuhause fahre. Weil über sie seit Jahrzehnten keine Züge verkehren, besteht ihr einziger Beitrag zum Mobilitätsgeschehen darin, Verkehr zu behindern. Nun soll dieses Hindernis also für teures Geld saniert statt für etwas weniger Geld abgerissen werden – weil auf ihr ein erhaltenswertes ‚Biotop‘ gedeiht. Diese politische Entscheidung war mir schon bei ihrem Bekanntwerden im Dezember 2020 suspekt. Nun habe ich mir das Gekraute oberhalb der Brücke selbst einmal angeschaut und ärgere mich erst recht darüber.

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Pro und Contra Decathlon: Warum werden eigentlich nicht die Kunden gefragt?

Im Erdgeschoss des Möbelmarkts Roller am Franzosenhof soll sich ein Decathlon-Sportmarkt ansiedeln. Dagegen regt sich Widerstand – mit zum Teil haarsträubenden Argumenten, wie ich finde.

Als ich das erste Mal von den Plänen für eine Ansiedlung von Decathlon in Elmshorn las, habe ich mich spontan sehr gefreut. Ich fände es klasse, eine Filiale dieses großen Sporthändlers hier vor Ort zu haben. Doch offenbar sind nicht alle hier meiner Meinung. Seit der ersten Ankündigung ist eine heftige Diskussion entbrannt, die ich nur sehr bedingt nachvollziehen kann.

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Warum ich die Kündigung des Elmshorner AfD-Vorsitzenden durch den EMTV genau richtig finde

Das Thema beherrscht seit einigen Tagen die Schlagzeilen in Elmshorn: Der hiesige Sportverein EMTV hat seinen Auszubildenden Maximilian Holstein fristlos entlassen. Holstein war kurz zuvor zum Vorsitzenden des neu gegründeten Ortsverbands der AfD gewählt worden und bekennt sich öffentlich zum sogenannten Flügel der Partei um Björn Höcke. Gegen den wiederum laufen ganz aktuell nach einer Rede bei einer Pegida-Demonstration in Dresden staatsanwaltliche Ermittlungen wegen des Verdachts auf Volksverhetzung.

Der 23-jährige Elmshorner AfD-Chef hatte erst im August 2019 seine Ausbildung als Sport- und Fitnesskaufmann beim EMTV begonnen. Die Information, dass er Mitglied in der AfD ist und an verschiedenen Demonstrationen der AfD, NPD und Identitären Bewegung teilgenommen hat, kursiert bereits seit ein paar Monaten im Netz. Der EMTV nahm dies zur Kenntnis, doch es ist nun einmal nicht verboten, Mitglied in der AfD zu sein. Es gab zunächst keine Anhaltspunkte dafür, dass der Mitarbeiter dem Verein und seinen Werten schaden könnte. Weiterlesen


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Ich bin mal wieder fassungslos, wie es auf unseren Straßen zugeht!

Im Verlauf des gestrigen Sonntag bekam ich gleich zwei E-Mails mit Pressemeldungen der Feuerwehr im Kreis Pinneberg, die mich schockiert haben. Erst flüchtete ein Autofahrer nach einem Unfall in Pinneberg vom Unfallort und hinterließ eine 20 Kilometer lange Öl- und Kraftstoffspur bis nach Haseldorf. Und als die Feuerwehr die Straße sperrte, um die Fahrbahn zu reinigen, missachtete ein weiterer Autofahrer die Sperrung und fuhr einen der Feuerwehrleute an. Was ist bloß los mit diesen Leuten?

Man ist ja heutzutage leider schon einiges gewohnt in puncto Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr. Egal, ob man nun zu Fuß, mit dem Fahrrad oder im Auto unterwegs ist – überall wird gedrängelt, sind Verkehrsteilnehmer nur auf den eigenen Vorteil bedacht, achten nicht auf die Belange anderer und nehmen in gefährlichem Ausmaß hohe Risiken in Kauf, nur um ein paar Sekunden einzusparen oder irgendwelche Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Weiterlesen


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Täglich mit der Bahn nach Hamburg heißt: Unser WhatsApp-Chat dreht sich nur ums Pendeln!

Mein Mann Christoph hat seit Anfang September einen neuen Job. Statt in Itzehoe arbeitet er nun in Hamburg, statt mit dem Auto fährt er nun mit der Regionalbahn zur Arbeit. Schon nach nur wenigen Wochen kann er eine traurige Anzahl unerfreulicher Pendler-Geschichten erzählen.

Wer diesem Blog schon eine Weile folgt, erinnert sich vielleicht an ein paar ältere Beiträge zum Thema Pendeln. Hier habe ich einmal beschrieben, wie wir wegen irgendeinem Bahn-Chaos mit dem Auto ins Theater fahren mussten, obwohl im Ticketpreis die Fahrt im HVV-Gesamtbereich eigentlich enthalten war. Hier habe ich mich mal über die Parkplatzsituation am Bahnhof ausgelassen. Beide Blogbeiträge stammen aus einer Zeit, als weder ich, noch Christoph regelmäßig mit der Bahn nach Hamburg pendeln mussten. Weiterlesen


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Pendeln nach Hamburg – der ganz normale Wahnsinn…

Zum Glück müssen weder mein Mann, noch ich beruflich derzeit jeden Tag nach Hamburg fahren. Unsere Pendel-Abenteuer betreffen in der Regel „nur“ Freizeitaktivitäten. Doch auch da ist es einfach super ärgerlich, wenn man wegen Zugausfall oder -verspätung zum Beispiel zu spät zur Theateraufführung kommt.

Wer ein Ticket für eine Aufführung im Hamburger Schauspielhaus kauft, kann für die Anfahrt ohne weitere Kosten den HVV nutzen – im Gesamtbereich, also auch von Elmshorn aus. Das ist ein ziemlich fairer Deal, wenn man bedenkt, dass die Fahrt zu zweit nach Hamburg und zurück mit einem HVV-Gruppenticket mit knapp 20 Euro zu Buche schlägt. Blöd allerdings, wenn der Zug nicht fährt, den man sich für die Fahrt ins Theater ausgeguckt hat. Weiterlesen


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Unterwegs auf der Elmshorner Veloroute 1: Das soll allen Ernstes eine Strecke für Radfahrer sein?

Zugegeben: Mein Plan, das Elmshorner Velorouten-Netz zu testen, ist nicht mehr ganz taufrisch. Als die Stadt Elmshorn im Februar 2017 das Velorouten-Konzept nebst eigenem Fahrradstadtplan vorstellte, kam mir gleich die Idee, die darin verzeichneten Velorouten einmal auf Herz und Nieren zu testen. Jetzt, gut anderthalb Jahre später, haben mein Mann und ich den ersten Versuch gewagt, sind einmal die Veloroute 1 vom Start bis zum Ende durchgeradelt und haben unsere Eindrücke gesammelt.

Allerdings haben wir im Vergleich zur Stadt Elmshorn bei der Umsetzung unseres Plans doch ein recht zügiges Tempo vorgelegt. Die Stadtverwaltung arbeitet nach eigenem Bekunden nämlich bereits seit Mitte der 1990er Jahre daran, „den Radverkehr noch attraktiver zu gestalten. Dafür soll das Radwegenetz durchgängig komfortabel befahrbar und sicher werden. Der Rahmen für diese Maßnahmen ist das 2010 aktualisierte Veloroutenkonzept“, in voller Länge hier nachzulesen. Weiterlesen