Elmshorn für Anfänger

Geschichten von einer, die auszog, im Hamburger Speckgürtel zu leben. Eine pragmatische Liebeserklärung.


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Energiewende statt Fracking: Diskussion am 18.11.15 auf dem Hof Dannwisch

Aufmerksame Blogleser wissen bereits, dass ich die Aktivitäten der Bürgerinitiative Frackingfreies Auenland verfolge und mich beinahe auch selbst darin mitgewirkt hätte…

… wenn nicht… ja, wenn nicht manches anders gelaufen und ich schlussendlich im Willkommensteam für Flüchtlinge mein Ehrenamt gefunden hätte, für das ich mich mit ganzem Herzen einsetzen möchte. Weiterlesen


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Einspruch! Der Treppenabsatz vor meinem Haus ist keine Kleider-Sammelstelle!

Vor ein paar Tagen standen morgens auf einmal zwei große blaue Ikea-Taschen voller Kleidung vor meiner Haustür. Einfach kommentarlos abgestellt, ohne dass jemand geklingelt hätte. Sicher gut gemeint, aber trotzdem ziemlich befremdlich, finde ich.

Vor ein paar Wochen – genauer gesagt am 22. Oktober 2015 – bin ich zur neuen Vorsitzenden des Willkommensteams für Flüchtlinge Elmshorn e. V. gewählt worden. Ich hatte an dieser Stelle ja schon mehrfach über unser Team und seine verschiedenen Aktionen berichtet. Nun scheinen viele Menschen mit dem Stichwort „Flüchtlingshilfe“ vor allem das Ausmisten ihrer Kleiderschränke zu verbinden: „Die Flüchtlinge brauchen ja was zum Anziehen – und in meinem Schrank wollte ich sowieso längst mal Platz für neue Käufe schaffen!“ So in etwa scheinen die Gedankengänge bei vielen abzulaufen. Es stimmt natürlich: Die Flüchtlinge brauchen Kleidung, gar keine Frage. Am Hamburger Hauptbahnhof sieht man nicht selten gestrandete Flüchtlinge ganz ohne Schuhe herumlaufen, und das bei den aktuellen Temperaturen. Hier muss geholfen werden, und dafür braucht es Spenden aus der Bevölkerung. Weiterlesen


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Theaterausflug in eine fremde Stadt: „Die fremde Stadt“ im Forum Theater Pinneberg

Seit ich in Elmshorn wohne, ist Pinneberg ungefähr das, was Norderstedt für mich war, als ich noch in Hamburg-Langenhorn lebte: Terra incognita. Gestern Abend habe ich einmal eine Ausnahme gemacht und mir die gelungene Premiere des Stückes „Die fremde Stadt“ im Forum Theater Pinneberg angeschaut.

Ich habe Vorurteile gegenüber Pinneberg. Nicht nur wegen der eigentümlichen Art, wie Menschen von dort Auto fahren, sondern auch, weil Pinneberg bei meinen Recherchen nach einem schönen und bezahlbaren Eigenheim im Hamburger Speckgürtel nicht so gut abgeschnitten hat. Es hat mich dann bekanntlich nach Elmshorn verschlagen, und ich bin nach wie vor sehr zufrieden mit dieser Entscheidung. Pinneberg hatte von mir den Stempel „gesichtslose Schlafstadt“ aufgedrückt bekommen, so wie einst Norderstedt, als ich noch in Hamburg-Langenhorn wohnte. Eine Stadt, die zwar direkt nebenan liegt, aber die man doch einfach weitgehend ignoriert.

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Happy birthday, mein liebes Elmshorn-Blog!

Genau heute vor einem Jahr habe ich meinen ersten Blogbeitrag hier unter dem Titel „Elmshorn für Anfänger“ veröffentlicht. Ich muss sagen, dass dieses Blog mit dazu beigetragen hat, dass ich vielleicht gar kein so blutiger Elmshorn-Anfänger mehr bin. Denn was auch immer ich mir hier in dieser Stadt anschaue oder erlebe, ich habe nun immer im Hinterkopf, dass sich daraus vielleicht ein Blogbeitrag machen ließe. Und dann schaue ich automatisch ein wenig wacher, neugieriger hin und frage vorsichtshalber einmal mehr nach, um was es eigentlich geht. Im vergangenen Jahr habe ich mich sehr über die positive Resonanz auf mein Blog gefreut und bedanke mich bei meinen Lesern, dass sie hier regelmäßig vorbeischauen. Ich verspreche euch: Ich habe noch jede Menge Ideen für Themen, die ich hier im nächsten Jahr aufgreifen möchte. 🙂

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Was wird denn nun aus dem Elmshorner Hallenbad?

Seit ein paar Tagen brodelt die Gerüchteküche in Elmshorn: Wird das seit Mai 2015 geschlossene Hallenbad am Ende überhaupt nicht mehr seine Türen öffnen und ganz abgerissen, um einem Neubau zu weichen? Und wer soll das alles bezahlen?

Das Elmshorner Hallenbad ist nun schon seit beinahe fünf Monaten geschlossen. Ende Mai war eine Besucherin auf seltsame schwarze Teerbrocken aufmerksam geworden, die zwischen den Fugen des großen Beckens hervorquollen. Zunächst hieß es, man werde die Funde untersuchen, das Becken sanieren und dann nach der Sommerpause wieder eröffnen. Vergangenen Mittwoch war in den Elmshorner Nachrichten dann allerdings eine Hiobsbotschaft zu lesen: „Hallenbad Elmshorn – Nicht vor 2017 wieder offen“ Die Mängel an der technischen Einrichtung seien so groß und die Sanierung so teuer (in dem Artikel ist von 4 Millionen allein für die Instandsetzung die Rede), dass in der Politik sogar über einen möglichen Neubau diskutiert werde. Weiterlesen


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Spezialgebiet der Dittchenbühne: Blinden Respekt vor Obrigkeiten auf die Schippe nehmen

Am 3. Oktober habe ich mir zusammen mit meinem Mann das Stück „Der Revisor“ in der Dittchenbühne angeschaut. Und ich muss sagen: toll gespielt und toll inszeniert!

Das Forum Baltikum (bei den meisten Elmshornern immer noch besser unter dem alten Namen „Dittchenbühne“ bekannt) ist eine ganz besondere Einrichtung. Ursprünglich von Vertriebenen aus Ostpreußen gegründet, die damit ihr kulturelles Erbe lebendig halten wollten, schwelgen die Aktiven der Einrichtung heute längst nicht mehr nur in der Vergangenheit. Vielmehr schlagen die Schauspieler in ihren Stücken Brücken zu den Menschen in den baltischen Staaten – zum Beispiel, indem sie nach ihren Theateraufführungen hier in Elmshorn regelmäßig auf eine zweiwöchige Tournee durch Estland, Lettland, Litauen, Polen und Russland gehen. Demnächst heißt es für die Laientruppe wieder „Koffer packen“, denn dann stehen lange Busfahrten und etliche Aufführungen im Osten an. Weiterlesen


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Sowas darf gern wieder stattfinden: Erstes SoFie Festival in Elmshorn

SoFie steht für „Songwriter Festival in Elmshorn“ und hat an diesem Wochenende eine gelungene Premiere gefeiert. Wir waren bei den beiden Auftakt-Konzerten von The Caper und Paint the Clouds im Kranhaus dabei.

Das Blöde und gleichzeitig Schöne an einer kleineren Stadt ist ja, dass sie ein bisschen kleiner ist als eine große Stadt. Das merkt man auch an ihrer Musikszene. Ich bin zwar weit davon entfernt, eine regelmäßige Konzertgängerin zu sein und habe als bekennende Ü-Vierzigerin auch längst den Überblick verloren darüber, wer grad neu und cool ist (wenn ich ihn denn jemals hatte). Aber auch mir fällt es auf, wenn in Elmshorn auf einmal überall Plakate hängen, auf denen für ein ominöses „SoFie“ (das steht kurz für: Songwriter Festival in Elmshorn) geworben wird. Weil es ein zweitägiges Festival, bei dem man mit einem Ticket 9 Bands bzw. Künstler in 5 verschiedenen Locations (Kranhaus, Apollo-Kino, Sparkasse, Nikolai-Kirche und Jim Coffee) sehen kann, einfach nicht oft gibt. Weiterlesen


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Und es gibt sie doch: Krähenangriffe in Schleswig-Holstein

Vor einer Weile bekam ich von der Polizei Schleswig-Holstein die Auskunft, dass in ganz Schleswig-Holstein keine Angriffe von Krähen auf Menschen aktenkundig sind. Doch offenbar ist der Polizeistatistik da der „Terror durch wilde Rabenkrähen“ in Barlt durch die Lappen gegangen.

Aufmerksame Blog-Leser wissen, dass ich ein etwas getrübtes Verhältnis zu den vielen Saatkrähen habe, die in Elmshorn ihr Unwesen treiben. Sie sind laut und scheißen alles voll – und man darf (fast) nichts gegen sie unternehmen, weil sie unter Naturschutz stehen. Unklar ist, ob sie Menschen nicht nur durch die Keime in ihren Ausscheidungen gefährlich werden können (die sie gelegentlich auf den Grundstücken von Kindergärten oder Schulen hinterlassen, wo Kinder eigentlich gern draußen spielen), sondern auch durch aggressive Angriffe. In Hamburg kommen Angriffe von Krähen auf Menschen Presseberichten zufolge zwei- bis dreimal im Jahr vor. In Schleswig-Holstein hingegen wurden in den vergangenen Jahren überhaupt keine Krähenangriffe gemeldet, wie mir die Pressestelle der Landespolizei im Juni 2015 mitteilte. Weiterlesen


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„Das kann man machen, wenn man einen Turm hat“

Am 13. September 2015 war Tag des offenen Denkmals. In Elmshorn bedeutete das, dass Interessierte im Verlauf des Tages mehrfach die Gelegenheit hatten, sich durch den alten Wasserturm an der Jahnstraße führen zu lassen. Dabei erzählte der Eigentümer Ludwig Klein, was er seit dem Kauf des Turms im Jahre 2003 so alles mit dem denkmalgeschützten Gebäude erlebt hat.

Seit ich in dem Buch „Stadtgespräche aus Elmshorn“ ein Portrait von Ilse und Ludwig Klein gelesen habe, die den alten Wasserturm an der Jahnstraße bewahren, stand ein Besuch des denkmalgeschützten Bauwerks bei mir auf Liste der Dinge, die ich in Elmshorn unbedingt einmal erlebt haben möchte. Am vergangenen Sonntag nun bot sich eine tolle Gelegenheit, denn anlässlich des bundesweiten Tag des offenen Denkmals waren auch im Wasserturm die Türen den ganzen Tag über geöffnet und die Führungen ausnahmsweise sogar kostenlos. Weiterlesen


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Glückstadt? Raa-Besenbek? Immer geradeaus. Warum man meinen Wegbeschreibungen nicht trauen sollte

Ich habe einen grottenschlechten Orientierungssinn. Sogar in Gegenden, in denen ich seit Jahren zu Hause bin, kann ich mich heillos verlaufen. Heute habe ich miese Karmapunkte gesammelt, denn ich habe einem armen Autofahrer in Raa-Besenbek versehentlich eine völlig falsche Wegbeschreibung gegeben.

Ich kann mich nicht erinnern, wo ich heute mit meinen Gedanken war, als ich am frühen Nachmittag eine kleine 5-Kilometer-Laufrunde einlegte. Jedenfalls war ich nur physisch auf der Siethwender Chaussee in Raa-Besenbek Richtung Bullendorf unterwegs, als auf einmal ein Autofahrer neben mit anhielt, um mich nach dem Weg zu fragen. Ein silberfarbener Touran oder ein ähnlich dimensioniertes Gefährt. Der Mann hatte einen glattrasierten Schädel, möglicherweise ein Tatoo im Nacken, sah aber trotzdem nicht unsympathisch aus. Im Fenster seiner Rückbank hing ein schwarzer Anzug mit weißem Hemd und Krawatte in einer Schutzhülle. Offenbar war er zu einem festlichen Termin unterwegs. „Wo geht es hier zu Alten Ziegelei? Bin ich hier richtig?“, fragte er mich. Weiterlesen