Erinnert ihr euch noch an meinen letzten Blogbeitrag hier, in dem ich über unser Probefahren auf der Elmshorner Veloroute 1 berichtet habe? Nun, es dauerte nicht lange, bis ich einen Anruf aus dem Rathaus hielt.
Morten Planer, bei der Stadt Elmshorn zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, hatte den Blogbeitrag mit meiner unmissverständlichen Kritik am Elmshorner Velorouten-Konzept gelesen. Er schlug mir ein Treffen zum Kennenlernen, Kaffeetrinken und Gedankenaustausch vor. Auch die im Rathaus für Radverkehr und Velourouten zuständige Sachbearbeiterin möchte bei diesem Treffen gern dabei sein.
Aktuell läuft eine bundesweite Online-Umfrage des ADFC in deutschen Städten, in der es darum geht, als wie fahrradfreundlich Menschen ihre eigene Stadt wahrnehmen. Ich habe mittlerweile an der Umfrage teilgenommen. Und musste Elmshorn als Radfahrerin leider ein ziemlich schlechtes Zeugnis ausstellen.
Eigentlich hat Elmshorn beste Voraussetzungen, eine tolle Fahrradstadt zu sein. Die Stadt hat eine Größe, aufgrund derer man eigentlich alles prima mit dem Fahrrad erreichen kann. Die kurzen Wege von meinem Zuhause in die Innenstadt, zum Einkaufen, zum Bahnhof und zu den von mir frequentierten Arztpraxen sind mit von Anfang an sehr positiv aufgefallen. Und so erledige ich auch gern viele meiner kurzen Wege in der Stadt per Fahrrad. Im Sommer schwinge ich mich außerdem auch gern auf mein Rennrad und flitze zum Beispiel am Krückaudeich entlang Richtung Elbe. Weiterlesen →
Als mein Mann Christoph und ich am vergangenen Sonnabend die Elmshorner Nachrichten lasen, trauten wir unseren Augen kaum. Da wurde in einem Artikel über Konflikte zwischen Auto- und Rennradfahrern im Kreis Pinneberg der stellvertretende Bürgermeister von Haselau, Gunter Küchler, mit den Worten zititiert: „Bei meinem nächsten Auto lasse ich mir zwei Behälter fürs Scheibenwischen einbauen. Einen auf der rechten Seite, mit Jauche fürs Überholen.“
Wir waren entsetzt über diese verbale Entgleisung, und zwar aus mehreren Gründen. Zum einen, weil wir selbst Rennrad fahren und das lebende Beispiel dafür sind, dass Rennradfahrer nicht per se aggressiv sind und andere Verkehrsteilnehmer gefährden – genau das aber suggerieren die Äußerungen von Gunter Küchler. Wir trainieren im Sommer für den einen oder anderen Triathlon in der Region und nutzen für das Radtraining natürlich auch die Straßen im Kreis Pinneberg. Ich werde beim Training häufig angehupt oder aus dem heruntergelassenen Fenster heraus mit fuchtelnden Händen beschimpft: „Auf den Radweg mit dir!“ Auch ich bin schon mit Wischwasser attackiert worden. Weiterlesen →