Dieser Beitrag sollte eigentlich schon längst erschienen sein. Denn zwischenzeitlich ist schon wieder so viel Neues passiert. Aber egal! Jedenfalls waren wir neulich dabei, als die Kühe auf dem Hof Dannwisch nach der winterlichen Stallphase erstmals wieder auf die Weide durften. Es ist jedes Mal ein tolles Spektakel, wie sie vor lauter Freude und Bewegungsdrang im Gras herumspringen und -bocken. Ein besonderes Highlight war im Anschluss eine Führung durch die Käserei des Biobetriebs.
Anfangs trotten die Milchkühe nur sehr gemächlich los. Doch sobald ihre Hufe das frische Weidegras berühren, gibt es kein Halten mehr. Dann fangen sie an zu traben und zu galoppieren. Sie springen mit allen Vieren gleichzeitig in die Höhe oder schlagen im vollen Lauf wilde Haken. Nach einer Weile haben sie sich beruhigt, senken die Köpfe und fangen an zu grasen. Aber nur bis es eine von ihnen wieder in den Beinen zwickt und sie wieder anfängt, fröhlich herumzuspringen. Dann steckt ihr Gehopse schnell auch die Kühe in ihrem Umfeld an, und eine ganze Gruppe Buntgefleckte gerät wieder in Bewegung.
Die Kälber toben noch ein bisschen länger herum als ihre Mütter. Wie kleine Menschenkinder auch, hängen sie am liebsten mit Gleichaltrigen ab und liefern sich wilde Wettrennen mitten durch die ganze Herde. Es ist einfach herzerwärmend zuzuschauen. Ich habe auf meinem Instagram-Kanal übrigens ein Video des ersten Weidegang der Kühe vom Hof Dannwisch gepostet, das ihr euch hier ansehen könnt:
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Das alles ist jedes Jahr ein sehenswertes Spektakel, das eine ganze Reihe von Menschen anlockt. Darunter auch viele Eltern, die ihren Kindern offenbar gern einmal zeigen möchten, woher die Milch im Idealfall kommt. Tatsächlich finde ich, dass die Haltung auf dem Hof Dannwisch so ungefähr das beste ist, was einer Milchkuh passieren kann: viel Bewegungsfreiheit in verschiedenen Stallformen durch das ganze Jahr, durchgehend Weidegang in den wärmeren Monaten, artgerechtem Futter, in intakten Sozialverbänden, ohne Trennung von Mutter und Kalb gleich nach der Geburt etc.
Echtes Käserei-Handarbeit statt bloßes Bedienen von Maschinen
Dieses Jahr kam zum ersten Weidegang noch ein weiteres tolles Event dazu: eine Führung durch die Käserei und viele fachkundige Erklärungen dazu, was auf dem Hof mit der Milch der so glücklich wirkenden Kühe geschieht. Eine knappe Stunde lang erzählte der Käser Nils von seiner Arbeit. Dass er in einer großen Käserei seine Ausbildung gemacht und aber bald gemerkt hat, dass er nicht viel Freude daran hat, nur Knöpfe zu drücken und die Funktion großer Maschinen zu überwachen. Sondern dass er lieber direkt mit den hergestellten Produkten arbeiten möchte. Was bedeutet, dass er täglich aus der frisch gemolkenen Milch Käse ansetzt, der je nach Rezeptur und Herstellungsverfahren über Wochen und Monate zu Dannwisch-Sorten wie z. B. Hofkäse, Flachlandtiroler, Salatkäse, Rotvino, Balsamicokäse oder Molly Dannwisch heranreift.





Strengsäuerlicher Geruch in der Käserei, appetitanregender Duft im Käselager
Wir durften in Kleingruppen einen Blick in die Käserei werfen, wo besonders strenge Hygieneregeln gelten, weswegen wir auf der Schwelle stehenbleiben mussten. Der etwas strengsäuerliche Geruch der verarbeiteten Milch erreichte uns dort aber trotzdem und schlug ein paar Kinder mit zugehaltener Nase in die Flucht. Sehr spannend zu sehen, wie Nils die Käselaibe in ihren Formen wendete und wieder in die Regale legte – alles reine Handarbeit. In den Lagerräumen, in denen mehrere Tonnen Käse lagern, roch es deutlich appetitanregender. Von dort aus gehen die Käsesorten in den Verkauf entweder über die Biokisten, mit denen man sich vom Hof beliefern lassen kann, oder über den Hofladen.
Echte Handarbeit, die auch einen höheren Preis rechtfertigt
Die anschließende Käseverkostung überzeugte mich einmal mehr, dass man beim Hof Dannwisch tollen, handwerklich hergestellten Käse bekommt. Und die Führung zeigte mir, dass eine solche Qualität sicherlich auch den höheren Preis im Vergleich zu Käse aus dem Supermarkt rechtfertigt. Ich werde mir das immer wieder in Erinnerung rufen, wenn ich beim Ausfüllen meiner Wochen-Bestellung vielleicht mal ein bisschen schlucken muss, weil 200 Gramm Käse dann halt um die 5 bis 6 Euro kosten. Dafür bekommt man leckeren Käse mit Charakter, unmittelbar aus unserer Region – und von Kühen, die einen rundum glücklichen Eindruck machen.
Es gibt beim Hof Dannwisch übrigens immer mal wieder kostenlose Veranstaltungen, bei denen man einen persönlichen Eindruck von einzelnen Arbeitsbereichen gewinnen kann, einfach mal unter www.dannwisch.de/hof-erlebnis/fuehrungen_besichtigungen nachschauen.