Mir wäre ja ehrlich gesagt beinahe schon der Glauben daran abhanden gekommen, dass der Badepark Elmshorn tatsächlich über 6 Jahre nach seiner unverhofften Schließung wieder eröffnet. Doch nun ist es soweit: Zum Schwimmen, Plantschen und Saunieren muss man nicht mehr nach Wedel, Norderstedt oder Itzehoe fahren, sondern kann sich innerhalb unserer eigenen Stadtgrenzen austoben.
Am Donnertag habe ich nun für meinen ersten Besuch im neuen Schwimmbad die Badetasche gepackt. Mitgenommen habe ich meine alte Guthabenkarte für 10 Saunabesuche, die ich erst kurz vor der überraschenden Schließung im Sommer 2015 gekauft hatte. Und meine Rabattkarte, mit der ich als Strom- und Gaskundin der Stadtwerke 10% Rabatt auf den Eintrittspreis bekomme.
Gut, dass ich meine Guthabenkarte in all den Jahren nicht verloren habe! Ich mich seinerzeit zwar sehr geärgert, dass ich 135 Euro für die 10er-Karte ausgegeben hatte, die ich dann überhaupt nicht abfrühstücken konnte. Doch glücklicherweise wird das Guthaben darauf von den Stadtwerken als Betreiber des Badeparks deutlich besser verzinst als von jeder Bank: Restguthaben von 2015 wird verdoppelt und auf eine neue Guthabenkarte übertragen. Doppelt so oft kann ich damit zwar nicht in die Sauna gehen, weil die Preise doch erheblich angezogen haben. Ein vierstündiger Besuch der Sauna (inklusive Schwimmbad) kostet mittlerweile stolze 19 Euro (für mich also 17,10 Euro), aber ein paar Extra-Besuche sind mit der Regelung trotzdem drin, und das freut mich natürlich.
Keine Sorge, ich habe keine Nackedeis fotografiert
Hier also nun meine Eindrücke von meinem ersten Besuch, den ich sogar heimlich mit ein paar Fotos dokumentiert habe. Bevor sich alle aufregen, ich hätte im Schwimmbad und in der Sauna Spanner-Fotos gemacht: Es war nicht sonderlich voll am Donnerstag, sodass es nicht schwer war, Fotos zu machen, bei denen eben kein Nackedei durch’s Bild läuft. Es ging mir schließlich um die Lokalität, nicht um die Leute, die sich zusammen mit mir dort aufgehalten haben. (Ich habe Typ-1-Diabetes und nehme mein Smartphone ohnehin immer mit ins Schwimmbad bzw. die Sauna, weil darauf auch die App läuft, die mit dem Glukosesensor an meinem Arm verbunden ist und der kontinuierlich meine Glukosewerte misst.)


Da ich zunächst ein paar Bahnen schwimmen und dann den Rest des Abends in der Sauna verbringen wollte, entschied ich mich für die Umkleideräume der Saunalandschaft. Von dort kann man über die Treppe hoch zum Sauna-Bistro gehen, die – durch eine Chip-Schranke getrennt – an den Bistro-Bereich des Hallenbads grenzt. Ich musste zunächst ein bisschen suchen, weil die Räume sich doch ganz schön geändert haben und z. B. der Weg von der Sauna-Umkleide zum Schwimmbad nicht ausgeschildert ist. Aber letztlich habe ich das Schwimmbad gefunden, erst einmal ein Selfie vor dem leeren Kursbecken geschossen und dann im 25-Meter-Becken ein paar Bahnen gezogen.



Ich persönlich nutze das 25-Meter-Becken ausschließlich zum Bahnenschwimmen, aber die neue darin aufgestellte Kletterwand ist (ebenso wie das 1- und das 3-Meter-Sprungbrett) für Kids sicher der Hit, zumindest wenn kein großer Schwimmbetrieb herrscht und sie problemlos von oben ins Becken springen können. Auch der angrenzende Wellnessbereich ist schön geworden, hier habe ich mich nach dem Schwimmen ein bisschen vom Wasserstrahler durchwalken und -sprudeln lassen. Die Rutschen habe ich nicht getestet, kann mir aber vorstellen, dass Kinder hier ebenfalls ihren Spaß haben. Ich finde es gut, dass es nun zwischen dem Raum mit dem Kursbecken und der Schwimmhalle keine Stufen mehr gibt, die für Menschen mit Gehbehinderungen eine Barriere darstellen würden.
Saunabereich ist deutlich großzügiger und weitläufiger als früher
Nach dem Schwimmen ging es also durch den Bistro-Bereich zurück zur Saunalandschaft. Da die Fläche, die hier zuvor das Sauna-Bistro und der separate Kassenbereich eingenommen haben, freigeworden ist, ist der gesamte Saunabereich deutlich großzüger und weitläufiger als zuvor. Am Donnerstag waren zwar nicht allzu viele Gäste dort, aber auch bei mehr Andrang würde man sich kaum gegenseitig auf die Füße treten. Außedem gibt es mehr Ruheliegen als zuvor. Dampfbad, 70-Grad-Sauna und finnische Sauna sind an denselben Stellen zu finden wie vor dem Umbau, hinzugekommen ist eine Panorama-Sauna mit großer Fensterfläche zum Saunagarten hin, die auf bis zu 100 Grad hochheizt. So wie ich traf ich auch andere Leute, die offensichtlich zum ersten Mal dort herumzuspazierten und alles in Augenschein nahmen. Man nickte sich freundlich zu: „Na, auch erstmal alles auskundschaften?“ und unterhielt sich über Vorher und Nachher.
Meine persönliche Positiv- und Negativliste
Positiv fiel mir, wie gesagt, die Großzügigkeit der Flächen auf. Dass die sanitären Anlagen, Bäder, Bodenbeläge und Saunen krachneu und damit null schmuddelig sind, versteht sich nach einer Sanierung ja von selbst. Der Saunagarten ist mit seinen geschwungenen Pflaster- und Kieswegen, der Außendusche und den Strandkörben (es gibt auch eine Außentreppe hoch zum Bistro) schon mal hübsch angelegt, die Sträucher und Stauden müssen natürlich noch wachsen und die Beetflächen bedecken. Gut gefallen haben mir drinnen auch die Pärchen-Liegen im Ruhebereich, da kann man es sich zu zweit gemütlich machen und beim Lesen oder Dösen aneinanderkuscheln. Bei den Tauen, die im Ruhebereich von der Decke hängen, und bei den dunklen dünnen Kunststoff-Stangen, die als Sichtschutz zwischen den Ruheliegen dienen, bin ich mir nicht so sicher, ob sie mir gefallen. Das soll, glaube ich, maritimen Flair vermitteln. Doch vor allem den Tauen gebe ich persönlich nicht allzu lange. 😉 Die Saunen selbst sind prima, ich würde mir allerdings noch mehr Stellen mit Brillenhaltern wünschen (insbesondere vor dem Eingang zu den Duschen), damit ich als Kurzsichtige keine weiten Strecken ohne Brille herumtappen muss. Insgesamt finde ich – vor allem, wenn ich die Saunalandschaft mit der in Itzehoe vergleiche – den Saunabereich zwar sehr schön, aber noch ein bisschen zu wenig heimelig und gemütlich. Das mag auch an der Beleuchtung liegen, vielleicht wäre es mit Licht mit weniger Weißanteil oder noch ein paar mehr Deko-Elementen muckeliger.




Verwirrend finde ich allerdings die Beschilderung der Umkleide und der WCs für Damen und Herren. Dass die kleine Welle unten rechts auf dem Schild für WC stehen soll, wäre mir intuitiv nicht in den Sinn gekommen. Hätte man die Icon-Figur nicht einfach durch die Buchstaben ‚WC‘ ergänzen können? Allerdings habe ich erst nach mehrfachem Hinsehen kapiert, dass die Person auf dem Schild der Tür zur Umkleide (es gibt keine separate Frauen- und Männerumkleide) ein Unisex-Icon sein soll. Sie sieht nämlich eigentlich wie das männliche Icon aus, und man muss schon sehr genau hinschauen um zu erkennen, dass dieser Figur der Gürtel erheblich enger geschnallt wurde als dem Männchen. Haltet mich gern für spitzfindig, aber das hätte man irgendwie eindeutiger lösen können. 🙂



Ich bin wirklich total froh, dass wir endlich wieder ein Schwimmbad mit Sauna in Elmshorn haben. In den vergangenen Jahren habe ich (soweit mit nicht Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht hat) den einen oder anderen Saunaabend in Itzehoe oder Wedel verbracht. Doch das ist halt schon eine ganz ordentliche Fahrt – für eine Stadt von der Größe Elmshorns gehört es mich einfach zur notwendigen Infrastruktur dazu, ein eigenes Hallenbad mit Sauna zu haben. Als nächstes bin ich gespannt darauf, die Gastronomie im neuen Badepark zu testen. Bei meinem ersten Besuch hatte ich bereits gegessen und habe dort nichts konsumiert. Doch die Karte des ‚Bootshaus‘ (Sauna-Bistro) sieht durchaus vielversprechend aus, auch wenn die Preise nahezu Restaurant-Niveau haben. Und nun freue ich mich darauf, mich an die Gegebenheiten des neuen Badeparks zu gewöhnen – denn besonders entspannend finde ich einen solchen Schwimm- und Saunaabend, wenn alle Handgriffe sitzen – wenn ich also die Lokalität gut kenne und weiß, wo ich am besten mein Handtuch aufhänge, meine Brille ablege und mein Buch deponiere, während ich vor mich hinschwitze.
20. März 2022 um 20:39
Darf man in der Sauna mit „um den Körper gebundenen Handtuch“ sitzen oder muss man komplett nackt da sitzen?
LikeLike
20. März 2022 um 20:48
Oh, ich weiß nicht, ob das so genau geregelt ist! Am besten mal beim Badepark nachfragen.
LikeLike
12. Mai 2023 um 11:58
Moin Antje.
Ich bin grad auf deinen Bericht zum Badepark gestoßen.
Soll die Welle auf dem Umkleide- und WC-Schild nicht das Logo vom Badepark sein?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit der Welle den Weg zur Toilette anzeigen möchte…
LikeLike
12. Mai 2023 um 12:02
Moin Alex, ja das hast du recht, das ist mir nach ein paar weiteren Besuchen inzwischen auch klargeworden… 😉 LG Antje
LikeLike