Meine Beiträge mit Restaurantempfehlungen in Elmshorn stoßen nach wie vor auf besonders großes Interesse. Leider haben einige der von mir empfohlenen Lokale seit dem letzten Update von März 2019 dicht gemacht. Deshalb habe ich die Liste meiner Lieblingsrestaurants nochmal überarbeitet.
Es lässt sich weiterhin nicht leugnen: Elmshorn ist kulinarisch ein schwieriges Pflaster. In den vergangenen Monaten hat sich die Liste meiner Lieblingsrestaurants leider ein wenig ausgedünnt. Im Ochi’s am Bahnhof, wo wir immer gern gegessen haben, gab es an Weihnachten 2019 einen Großbrand in der Küche. Seither ist das Lokal geschlossen, ein Datum für die Wiedereröffnung scheint nicht in Sicht. Ebenfalls sehr schade finde ich, dass die Auszeit am See vor ein paar Wochen den Betrieb eingestellt hat. Und auch die Betreiber des persischen Restaurants im Hotel Royal haben mittlerweile das Handtuch geworfen. In Uetersen ist zudem der Verlust der Klosterküche zu beklagen – die Nachfolger setzen statt auf Restaurantbetrieb ausschließlich auf die Ausrichtung von Feiern und Events.
Das kulinarische Angebot in und um Elmshorn ist also insgesamt leider ärmer geworden. Einziger Lichtblick der vergangenen 12 Monate ist in meinen Augen das italienische Restaurant Alfredo, das vor gut einem Jahr Mittlerweile habe ich eine ganze Reihe von Restaurants getestet und für gut eröffnet wurde und bislang noch nicht in dieser Liste aufgetaucht war. Hier nun also meine aktualisierte Auswahl und kurze Bewertung (in alphabetischer Reihenfolge) von Restaurants in Elmshorn und Umgebung.
Alfredo. Wo kurzzeitig ein portugiesisches Restaurant gastierte, hat sich in der Friedenstraße nun das italienische Restaurant Alfredo etabliert. Ich muss gestehen, dass wir kein einziges Mal mehr anderswo in Elmshorn italienisch gegessen haben, seit wir Alfredo entdeckt haben. Leckere hausgemachte Pasta, abwechslungsreiche Tagesgerichte, gute Pizza, kunstvoll angerichtete Desserts… Dass wir dort so gern essen, liegt neben dem tollen Essen aber auch an der freundlichen Bedienung und natürlich an Alfredo selbst, der jeden Gast persönlich begrüßt und sich erkundigt, ob alles in Ordnung ist. Im Sommer sitzt man übrigens besonders lauschig und nett im Innenhof des Restaurants. Dort zieht der Koch auch seine Küchenkräuter und pflückt sie frisch für jede Bestellung.
Broderick. Seit dem Betreiberwechsel hat der Irish Pub Broderick am Bahnhof eine neue Speisekarte u. a. mit vielen Burgern, mit der man sich durchaus lecker und nicht allzu teuer sattessen kann (für Freunde der Low-Carb-Küche auch mit Portobello-Pilzen statt Burger-Brötchen!). Nette Atmosphäre, umfangreiche Bier- und Whiskey-Auswahl. Oft gibt es Live-Musik und Parties. Montags steht immer Karaoke auf dem Programm, aber macht euch (noch) keine Hoffnung: Bevor wir dort auftreten, trainieren wir erstmal zu Hause mit der Karaoke-App.
Café Lykke. In diesem süßen kleinen Café in der Nachbarschaft von Stadtbücherei und Nikolaikirche kann man lecker frühstücken, Waffeln und Pfannkuchen genießen oder mittags seinen Hunger stillen. Das Café Lykke überzeugt durch frische, regionale Zutaten in Bioqualität, die skandinavisch anmutende Gemütlichkeit – und im Sommer mit seinem bezaubernden Hinterhof.
Café Vormstegen. Mitten im Sanierungsgebiet der Elmshorner City hat vor ein paar Monaten das Café Vormstegen eröffnet. Der liebevoll restaurierte Altbau ist innen hübsch und geschmackvoll eingerichtet. Man kann hier nett Kaffee trinken, leckeren Kuchen und andere Naschereien essen, frühstücken oder Kleinigkeiten wie Flammkuchen und Salate essen. Es gibt auch einen Mittagstisch. Mir gefällt das neue Café sehr gut. Einziges Manko sind die etwas eingeschränkten: Leider schließt das Café in der Woche bereits um 18 Uhr, am Samstag sogar schon um 16 Uhr. Sonntags ist es gar nicht geöffnet.
Casablanca. Die erste Adresse, wenn es um einen Treffpunkt für Vereine geht. Im Casablancasitzen immer viele größere Gruppen an den Tischen und arbeiten sich durch ihre Agenden. Übrigens bei sehr leckerem Essen (Pizzen, Salate, Aufläufe, vegetarische und Fleischgerichte). Kleines Manko: Weil das Casablanca oft für geschlossene Veranstaltungen gebucht wird, kommt man nicht immer rein. Oft gibt es aber auch Live-Musik und Parties.
Da Gino. Noch eine Anlaufstelle, wenn einem am Bahnhof der Hunger packt. Im Da Gino gibt es leckere klassische italienische Küche, außerdem frische Besonderheiten auf der Tageskarte. Allerdings reißt mich persönlich die Inneneinrichtung nicht so vom Hocker.
Der kleine Heinrich. Hier muss man bis Glückstadt fahren, doch ein Besuch im Kleinen Heinrichlohnt sich auf alle Fälle. Man sollte unbedingt einen Tisch im oberen Stockwerk des urigen alten Gemäuers reservieren, wo der Boden so schief ist, dass man ein bisschen Sorge hat, dass einem der Tisch wegrutscht. Leckere norddeutsche Küche, nach der man zu einem kleinen Verdauungsspaziergang durch die Glückstädter Gassen zum Hafen spazieren kann.
Fährhaus Kollmar. Nur 14 Kilometer von Elmshorn entfernt, und doch habe ich bei jedem Besuch in Kollmar ein kleines bisschen Urlaubsgefühle. Leider hat das frühere Fährhaus Kollmar mit seiner tollen Fischküche Anfang 2018 dicht gemacht. Die neuen Eigentümer haben ein anderes Konzept, setzen eher auf Snacks, Ofenkartoffeln und Burger. Zum Nachtisch empfiehlt es sich übrigens, ein paar Schritte weiter hinter dem Deich im Café Sünnschien ein Eis zu essen. Ich finde das hausgemachte Eis dort um Klassen besser als das beim Platzhirschen Eiscafé Vittoria mit seinen X Filialen in Elmshorn.
Jim Coffey. Im Jim Coffey in der Peterstraße gibt es leckeren Kaffee, Frühstück, Kuchen und Gebäck – außerdem beteiligt sich der Laden gern an Events wie etwa der Nacht der Gix 2016 , bei der ichauf die Hamburger Sängerin Sarajane aufmerksam geworden bin, die seither sehr hoch im Kurs bei mir steht. Leider hat sich das 2017 begonnene Konzept mit erweiterten Öffnungszeiten und einer Abendkarte mit Sandwiches, Salate und Ofenkartoffeln sowie Wein-, Bier- und Cocktailauswahl nicht durchgesetzt. Das Jim Coffey hat deshalb inzwischen wieder nur tagsüber geöffnet – schade!
Köz Divan. Ein gewisses Imbiss-Flair lässt sich nicht wegdiskutieren, wenn man im Eingangsbereich eines Restaurants Döner auf die Hand kaufen kann. Doch im rechten Teil des neuen Lokals Köz Divan am Elmshorner Bahnhofs kann man gemütlich sitzen, wird am Tisch bedient und kann eine doch ziemlich umfangreiche Auswahl türkischer Gerichte auch jenseits von Döner und Lahmacun genießen.
Lay’s Loft. Die rund 10 Kilometer Fahrt nach Barmstedt lohnen sich unbedingt, wenn man sich einmal ein besonderes Dinner gönnen möchte. In der ehemaligen Industrieruine der Wachsfabrik Schlickum hat sich vor ca. fünf Jahren das tolle Restaurant Lay’s Loft angesiedelt, in dem man raffiniert essen kann. Dank der großartigen Räumlichkeiten übrigens auch eine tolle Kulisse für Familienfeiern aller Art!
Meusels Landdrostei. Ebenfalls nicht in Elmshorn, aber Meusels Landdrostei in Pinneberg ist eine absolute Topadresse, wenn es um feine Küche mit guter Weinbegleitung und exzellentem Service geht. Zum ersten Mal hatte es uns dorthin verschlagen, als wir nach einem Theaterstück im Forum-Theater noch einen kleinen Hunger verspürten. Obwohl die Küche eigentlich längst geschlossen hatte, bekamen wir noch eine sehr leckere Käseplatte, zu der ich den ersten weißen Merlot meines Lebens trank – köstlich. Und das beste: Bei unserem nächsten Besuch dort, viele Monate später, erinnerte sich der Kellner noch an den Wein, den ich seinerzeit dort getrunken hatte. Vielleicht hat er auch nur geflunkert, aber dann sehr überzeugend – und auch der Wein beim zweiten Mal war hervorragend.
Mühlencafé. Wer Lust auf Kaffee und andere kalte oder heiße Getränke sowie verschiedene selbstgebackene Kuchen hat, kann dienstags, donnerstags und freitags auch im Mühlencafé des Willkommensteams für Flüchtlinge in der Mühlenstraße vorbeischauen. Das Café wird ehrenamtlich betrieben und dient als Treffpunkt für Menschen aus Elmshorn ungeachtet ihrer Herkunft. Gelegentlich finden auch Lesungen, Konzerte oder andere Events statt, auf der Homepage des Willkommensteams kann man sich über aktuelle Veranstaltungen informieren.
Opposti. In Pinneberg hat neben dem Rathaus vor einigen Monaten das Opposti eröffnet. Wo zuvor die Scheune gastierte, gibt es nun in aufgehübschtem Ambiente mediterrane Vorspeisen, Salate und kreative Burgerspezialitäten. Uns verschlägt es gelegentlich dorthin, wenn wir nach dem Tanzkurs in der nebenan gelegenen Tanzschule Leseberg hungrig und zu faul zum Kochen sind.
Papardelle. Auch für dieses schnuckelige kleine Restaurant mit feiner und kreativer mediterraner Küche lohnt die Fahrt nach Barmstedt. Es gibt hausgemachte Pasta, verschiedene vegetarische Gerichte und wechselnde Tagesangebote mit Fleisch bzw. Fisch. Außerdem sehr zuvorkommender und freundlicher Service. Da das Restaurant recht klein ist und nicht so viele Plätze hat, empfiehlt es sich zu reservieren.
Sahneschnitte. Kein Restaurant im klassischen Sinn, aber ein Boutique-Café Sahneschnitte, das 4x pro Woche im Veranstaltungsraum der Königsklasse anzutreffen ist. Hier kann man nachmittags leckere hausgemachte Kuchen und Torten und gegen Abend Flammkuchen, Butterbrote oder andere deftige Snacks am großen Community-Tisch essen kann. Um den großen Tisch herum stehen Kleiderstangen mit unzähligen umwerfenden Kleidern, viele davon im Stil der 50er Jahre, die am besten mit einem bauschigen Petticoat aussehen. Besser als Online-Shopping!
Salento. Für die Freunde guter italienischer Küche eignet sich das am Ramskamp gelegene Salento. Toll sind die wöchentlichen Aktions-Menüs, über die man sich u. a. im Lokalanzeiger informieren kann, und natürlich die mit Trüffeln im ganzen Parmesanlaib geschwenkten Pasta. Seit Eröffnung des Ristorante Alfredo, das von uns aus auch zu Fuß super zu erreichen ist, bin ich allerdings nicht mehr dort gewesen.
Sette Feinbistro. Dieses kleine Lokal in der Alten Marktstraße hat es sogar in den Guide Michelin geschafft und wurde außerdem von der Zeitschrift „Feinschmecker“ zu einem der 20 besten italienischen Restaurants (Platz 17 noch vor Cornelia Poletto aus Hamburg) gekürt. Sehr feines Essen, mittlerweile zum Glück auch (zumindest sporadisch) abends geöffnet.
Turnerheim Elmshorn. Seit die neue EMTV-Sporthalle im Herbst 2015 in Betrieb gegangen ist, hat auch das Turnerheim neue Räumlichkeiten bezogen. Und das ist eben keine piefige Vereinskneipe, sondern ein sehr ansprechender Ort, wo man sehr leckere Salate (z. B. den Salat mit gebackenen Lachsstreifen und Spiegelei), Toasts und Aufläufe essen kann.
Wenn ich ein paar gastronomische Wünsche frei hätte, dann würde das Ochi’s bald wieder eröffnen, ein neuer Betreiber die Auszeit am See übernehmen und sich darüber hinaus ein spanisches Tapas-Restaurant sowie ein indisches Restaurant hier in Elmshorn ansiedeln. Ganz schön viele Wünsche auf einmal, ich weiß… aber man wird ja auch mal träumen dürfen! 🙂
22. Februar 2020 um 18:08
Hallo Antje,
danke für deine Tipps. Mit drei Männern und Fleischliebhabern in der Familie gehen wir auch gerne mal zum Griechen. Hier können wir das Samos, Köhnholz 1, sowie das Rozafa, das vor kurzem ins Sportlife Hotel gezogen ist, empfehlen. Einige kennen die Betreiber vielleicht noch aus der Horster Mühle.
Marion
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