Elmshorn für Anfänger

Geschichten von einer, die auszog, im Hamburger Speckgürtel zu leben. Eine pragmatische Liebeserklärung.

Wiedereröffnung des Apollo: Livemusik und Kultur mitten in der City

Ein Kommentar

Etliche Male wurde der Start verschoben, weil es noch Probleme mit der Lüftungsanlage in den Sälen des ehemaligen Kinos in der Königstraße gab. Doch nun hat das Apollo seinen Betrieb aufgenommen und bietet ein buntes Programm aus Musik, aber auch Lesungen und Kunstausstellungen. Wir waren beim Konzert von Manu Lanvin, einem Star der französischen Bluesrock-Szene, dabei.

Okay, Sonntagabend ist nicht unbedingt ideal für einen Konzertbesuch. Aber was will man machen, wenn das erste Konzert im großen Saal des Apollo auf einen Sonntag fällt und ein kurzer Check auf Spotify ergibt, dass uns Manu Lanvin vermutlich ziemlich gut gefallen würde? Wir jedenfalls haben uns am vergangenen Wochenende fix durch den Online-Shop geklick und uns Karten besorgt.

Vollgas wie vor einer ausverkauften Festivalbühne

Auf dieselbe Idee wie wir sind leider nicht allzu viele andere Leute gekommen – offenbar muss sich noch herumsprechen, dass wir mit dem Apollo nun eine Musik-Location mitten in der City haben.. Im Publikum waren schätzungsweise nur etwa 20-25 Menschen, und manche hielten sich etwas zaghaft eher im Hintergrund, sodass sich die Menge ziemlich im großen Saal zerstreute. Eigentlich schade für einen Act wie den von Manu Lanvin, der in der einschlägigen Musikpresse als „heißester Classic-Rock- und Blues-Rock-Export dieser Tage“ gehandelt wird und es vermutlich gewohnt ist, vor größeren Menschenansammlungen zu spielen. Enttäuschung über die überschaubare Zahl der Gäste war der dreiköpfigen Band allerdings nicht anzumerken. Im Gegenteil: Manu Lanvin gab mit seiner rauen Whiskey-Stimme Gas, als stünde er auf einer ausverkauften Festivalbühne. Zwischendurch nutzte er den Platz, kletterte mit seinem Mikro von der Bühne und ging auf Tuchfühlung mit dem Publikum. Sein Stage Manager war gut beschäftigt, das Mikrofonkabel immer wieder ab- und wieder aufzurollen, um Manu Lanvin Bewegungsfreiheit zu ermöglichen. Der ganzen Band (Sänger und Gitarrist Manu Lanvin, Bassist Nicolas Bellanger und Schlagzeuger Hervé Koster) war bei jedem Stück anzumerken, wieviel Spaß sie an ihrer Musik haben.

Der Sound im Apollo war gut – für meinen Geschmack hätte man die Boxen allerdings nicht ganz so doll aufdrehen müssen, denn mir dröhnten noch am nächsten Morgen die Ohren von ‚Blues, Booze and Rock’n Roll‘. Davon abgesehen fand ich es toll, in dem nicht wirklich vollen Saal ordentlich Platz zum Tanzen zu haben. Doch ich würde mir natürlich wünschen, dass die nächsten Konzerte im Apollo gut besucht sind, damit sich der Laden etablieren und halten kann. Denn ein Musikclub mitten in der Stadt, von mir aus in 15 Minuten zu Fuß zu erreichen, ist einfach megacool. Das will ich gern unterstützen und freue mich schon auf die nächsten Konzerte dort!

Ein Kommentar zu “Wiedereröffnung des Apollo: Livemusik und Kultur mitten in der City

  1. Das war ein Konzert von echten Profis und Vollblutmusikern. Wer solche Energie für ein so kleines Publikum einsetzt, brennt für seine Musik. Besonders Manu Lanvin singt und spielt, als ginge es um sein Leben, aber auch seine Mitmusiker waren absolute Weltklasse. Elmshorn kann sich glücklich schätzen, dass sowas zentral in der Innenstadt und in Bahnhofsnähe stattfindet.

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