Vor ein paar Tagen habe ich bei uns in irgendeiner Schublade eine Atemschutzmaske gefunden, die ich vor einer ganzen Weile mal verwendet hatte, als ich bei einem Bildhauerkurs in der Dittchenbühne einen Ytong-Stein bearbeitet hatte. Ich wollte mich vor dem fiesen feinen Staub schützen, der dabei frei wird.
In Anbetracht des Ansturms auf Atemschutzmasken jeglicher Art sollte ich das gebrauchte Schätzchen vermutlich pfleglich behandeln und als wichtigen Bestandteil meiner Altersvorsorge lieber im Banksafe deponieren. Ich wäre unter Umständen aber auch bereit, sie meistbietend zu versteigern. Wer bietet mit?
Wer trägt eigentlich die ganzen Schutzmasken?
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wohin diese ganzen Schutzmasken eigentlich verschwinden. Ob nun die einfachen Modelle aus dem Baumarkt oder FFP3-Masken, wie Atemschutzmasken mit der höchsten Schutzklasse genannt werden. In Elmshorn ist mir jedenfalls noch kein einziger Mensch begegnet, der auf der Straße eine Schutzmaske trägt. Dafür sehe ich auf Facebook immer mehr Initiativen, bei denen Leute an der heimischen Nähmaschine Masken aus Stoff für Pflegepersonal nähen. Ob selbstgemachte Masken überhaupt irgendeinen Schutz bieten, ist unter Wissenschaftlern allerdings umstritten. Zumindest wurde es nie systematisch in Studien untersucht – wie so vieles im Zusammenhang mit Covid-19. Es ist halt eine neue Erkrankung, für die es keine Patentrezepte gibt. Auf jeden Fall ist es keine gute Idee, medizinisches Equipment zu horten, das im zivilen Leben keinen Vorteil bringt – aber dafür in Einrichtungen des Gesundheitswesens fehlt.
Ich will nun endlich mein Skulpturenprojekt vollenden!
Immerhin: Meine Schutzmaske (die sich zugegebenermaßen insgesamt wegen des ganzen Ytong-Staubs schon etwas unangenehm trägt) hat mich daran erinnert, dass da immer noch meine Ytong-Skulptur im Keller auf Fertigstellung wartet. Ich hatte, wie oben erwähnt, vor zwei Jahren mal einen Bildhauerkurs bei der Dittchenbühne besucht, bei dem die Teilnehmenden unter Anleitung Ytong-Steine mit Meißel und Säge bearbeiteten. Ich hatte von Anfang an die Idee, mein fertiges Objekt dann mit Mosaik zu gestalten und als erstes Exponat unseres persönlichen Skulpturengartens draußen zu deponieren. Leider erwischte mich vor dem zweiten Kurstermin eine fette Erkältung, sodass ich mein Werk nicht in der Dittchenbühne vollenden konnte, sondern das angefangene Projekt mit nach Hause schleppte. Es dauerte dann fast ein Jahr, bis ich mir die Zeit nahm, weiter daran zu arbeiten. Dann weitere Monate, bis ich begann, es mit Mosaikglas zu bekleben. Dass ich nun zufällig die Baumarkt-Schutzmaske wiedergefunden habe, werte ich mal als Zeichen, dass ich mein Projekt endlich vollenden sollte. Das wäre doch ein positiver Nebeneffekt von Corona… Ich werde berichten!
Keine Wohnungseinbrüche mehr dank Corona?
Auch sonst versuche ich weiter, der aktuellen überaus blöden Situation möglichst viel Positives abzugewinnen. Man kann doch zum Beispiel sicherlich davon ausgehen, dass in diesen Wochen und Monaten deutlich weniger Einbrüche verübt werden. Einfach, weil man derzeit im Grunde bei jedem Haus und jeder Wohnung davon ausgehen muss, dass Leute zu Hause sind. Für uns ist das eine irgendwie befriedigende Vorstellung. Bei uns wurde schon einmal eingebrochen (ich hatte hier davon erzählt), und das war wirklich ein Schock, der unsere Lebensqualität eine ganze Weile lang beeinträchtigt hat. Schön, wenn aktuell kaum jemand ein solches traumatisierendes Erlebnis zu befürchten hat!
Butternut-Kürbis aus dem Ofen
Auf ein Rezept von mir für die schnelle und gesunde Küche in Home Office oder Quarantäne müsst ihr allerdings nicht bis morgen warten. Heute empfehle ich euch Butternut-Kürbis aus dem Ofen. Die Vorbereitung geht ganz schnell. Dafür den Kürbis waschen, einmal längs halbieren und die Kuhle mit dem faserigen Kernzeugs leerkratzen, das geht gut mit einem kleinen Löffel. Das Halbieren ist auch schon der anstrengendste Teil, denn der Kürbis ist wirklich ein bisschen hart. Den Ofen auf 180° C vorheizen. Die beiden Kürbishälften rautenförmig tief einritzen, damit die Marinade im Ofen einsickern kann. Nun aus Olivenöl, Knoblauch und Gewürzen eine Marinade herstellen und auf der Oberfläche der Kürbishälften verteilen. Auf mittlerer Schiene in den Ofen stellen und ca. 45 Minuten garen lassen. Dazu einen Dip oder Kräuterquark. Sehr lecker! Die Schale kann man übrigens mitessen.
Zum Schluss wiederhole ich meine Bitte an euch: Nehmt die Corona-Pandemie ernst, haltet euch an die Anweisungen und Empfehlungen der Behörden und informiert euch auf seriösen Kanälen. Davon gibt es wirklich viele, denn im Zuge der Corona-Pandemie pflegen diverse Institutionen zum Teil aufwändige Dossiers. Außerdem haben sich eine Reihe von Fachverlagen dazu entschlossen, ihre Beiträge zum Coronavirus und Covid-19 frei zugänglich zu machen. Hier ein Überblick über einige lesenswerte Quellen:
Über politische Entscheidungen hier in Schleswig-Holstein rund um die Corona-Pandemie informiert man sich am besten auf der Seite der Landesregierung, die hier alle Infos zur Pandemie bündelt. Die entsprechenden Infos aus Hamburg findet man hier.
Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) pflegt mit Eurotopics einen Kanal, in dem themenbezogen internationale Pressestimmen gebündelt werden. Hier wurde nun auch ein Dossier zum Coronavirus eingerichtet.
Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlicht auf seiner Seite täglich aktualisierte Informationen zu Fallzahlen, Risikogebieten, Meldepflichten etc.
Das Willkommensteam für Flüchtlinge Elmshorn hat auf seiner Seite Kurzinfos über Corona sowie Hygienetipps in diversen Sprachen gesammelt (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Arabisch, Persisch/Dari, Tigrinya, Russisch, Bosnisch, Somali). Bitte leitet sie weiter an Menschen, die nicht gut Deutsch verstehen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betreibt ein Corona-Dashboard in dem man tagesaktuell die internationalen Fallzahlen nachlesen kann. Ein ähnliches Corona-Dashboard gibt es auch für Deutschland; es enthält Geo-Informationsdaten zur Verbreitung von Corona in Deutschland auf Basis der aktuellen RKI-Zahlen, die man bis auf Landkreis-Ebene herunterbrechen kann – also auch bis zu unserem Kreis Pinneberg.
Ganz besonders ans Herz legen möchte ich euch den täglichen NDR-Podcast mit Prof. Christian Drosten, Virologe an der Berliner Charité. Er ist einer der führenden Experten für Coronaviren und kommentiert wissenschaftlich fundiert sowie wohltuend sachlich die aktuelle Lage. Wir hören das inzwischen jeden Tag.
Wer an harten medizinischen Fakten interessiert ist, kann sich auch die Dossiers der Fachverlage ansehen. So bündelt die Thieme-Gruppe die im Unternehmen verfügbaren relevanten Inhalte auf einer Seite. Dazu gehören unter anderem fundierte Patienteninformationen inklusive Symptom-Checker, ein Online-Kurs zu COVID-19, relevante Inhalte aus Thieme Fachzeitschriften und Büchern sowie aktuelle Stellungnahmen verschiedener Fachgesellschaften. Ziemlich wissenschaftlich geht es bei der Elsevier-Gruppe zu, die ebenfalls ein umfangreiches Themenportal zu Corona und Covid-19 unterhält – für Forschende, klinisch Tätige sowie Patientinnen und Patienten. Auch Springer Medizin bündelt sämtliche Inhalte zum Thema Corona und Covid-19 in einem Themendossier mit wissenschaftlichen ebenso wie versorgungspolitischen Informationen.