Am vergangenen Sonntag waren mein Mann Christoph und ich – wie wir es eigentlich jedes Jahr machen – wieder zum Heidelbeeren pflücken in Willenscharen. Es war zwar brütend heiß, aber unsere Ausbeute kann sich trotzdem sehen lassen.
Wir sind beide große Fans von Heidelbeeren. Die leckeren Früchte haben wenig Kalorien, enthalten auch nur wenig Kohlenhydrate (was sie für mich als Diabetikerin sehr interessant macht) und lassen sich wunderbar einfrieren. Außerdem macht das Selbstpflücken Spaß: Die Heidelbeerbüsche in Willenscharen sind mannshoch und haben keine Dornen, man muss sich also nicht wie bei der Erdbeerernte tief bücken oder sich wie bei anderen Beerensträuchern die Hände wundpieksen.
Dieses Jahr etwas kleinere Beeren als sonst – aber genauso lecker wie immer
Über meine Erfahrungen mit dem Selbstpflücken hatte ich vor ein paar Jahren an dieser Stelle schon einmal geschrieben. Am Sonntag waren wir also wieder vor Ort und haben gepflückt, was das Zeug hält. Wir hatten uns zwar zielsicher die dickste Nachmittagshitze für unsere Aktion ausgesucht, hielten es aber trotzdem gut zwei Stunden in den dichten Buschreihen aus. Wie mir schien, sind die Beeren in diesem Jahr nicht ganz so groß und üppig wie sonst – vielleicht liegt es an der Hitze und dem wenigen Regen in den vergangenen Wochen. Doch sie sind genauso lecker wie immer, und beim Selbstpflücken mit 4,30 Euro pro Kilo deutlich günstiger als wenn man sie im Supermarkt kaufen würde.
„Mama, jetzt habe ich schon 122 Heidelbeeren! Mamaaaaaaaa!“
Beim Pflücken lausche ich auch immer gern den Familiendialogen in den Nachbarreihen. „Mama, ich habe schon 113 Heidelbeeren gepflückt!“, und kurze Zeit später: „Mama, jetzt habe ich schon 122 Heidelbeeren! Mamaaaaaaaa!“ Da freute ich mich doch ganz einfach, dass ich nicht die angesprochene Mama war, die irgendwie pädagogisch wertvoll auf diese ständigen Zwischenstandsmeldungen reagieren musste. Schmunzeln musste ich auch bei diesem empörten Ausruf: „Mamaaaaa, der Papa ist hinter die Absperrung gegangen, das darf der doch nicht, oder??“ Mich wundert es nicht groß, dass Eltern mit Kindern meist nicht ganz so lange Zeit zwischen den Buschreihen verbringen, sondern nach einer Weile den nächsten Trecker Richtung Ausgang nehmen. Dort warten auf Kinder übrigens eine riesige Hüpfburg und auf die Erwachsenen Kaffee und Kuchen.
Am kommenden Wochenenden ist vielleicht die letzte Gelegenheit für dieses Jahr!
Wir hingegen konnten ohne Kinder im Schlepptau ruhig und meditativ vor uns hinpflücken und kamen am Ende auf stolze 9,5 Kilo, die wir zu Hause teils einfroren, teil gleich zu Marmelade einkochten. Wenn ihr ebenfalls Lust auf Heidelbeeren habt, solltet ihr euch ranhalten. Wie ich heute auf der Homepage des Heidelbeerhofes Fölster nachgelesen habe, könnte es je nach Wetterlage und Erntefortschritt am kommenden Wochenende die letzte Gelegenheit für dieses Jahr sein.