„Zwischen den Jahren“ ist traditionell die Zeit für einen gepflegten Jahresrückblick. Was also war hier in meinem Elmshorner Leben los im Jahr 2017?
Im Januar konnte ich für mich endlich das Geheimnis der norddeutschen Pfütten lüften. Wie man sie besser macht als bei meinem Feldversuch in den ersten Januartagen, durfte ich zwischenzeitlich bei den Matjestagen in Glückstadt in einer Live-Demonstration lernen. Mal schauen, ob ich dieses Jahr zu Silvester noch einmal einen Versuch starte, diese frittierten kleinen Schweinereien selbst herzustellen!
Im Februar stand bei uns wieder der Sibirien-Marathon auf dem Programm. Für weniger Ortskundige hierzu nur eine kurze Erklärung: Bei Sibirien handelt es sich um ein Waldstück inklusive Teich und Gaststätte im Norden Elmshorns. Und der Weltrekordhalter Christian Hottas, der mittlerweile über 2.600 Marathons auf dem Buckel hat, organisiert dort jedes Jahr im Februar einen lustigen Marathon, bei dem man 59-mal um den See rennen muss. Da werden wir auch im neuen Jahr wieder mit einer Staffel antreten!
Im März machte ich mir u. a. Gedanken über die Parkplatzsituation in Elmshorn und das Schicksal der vielen Pendlerinnen und Pendler, die sich jeden Morgen über die A23 oder mit der Bahn in Richtung Hamburg quälen. Und ich bin weiterhin froh, dass ich nicht pendeln muss. Denn die Baustellen in und um Elmshorn sind seither nicht weniger geworden, und die Gelassenheit und Geduld der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer leider proportional dazu gesunken.
Im April hätte ich mich beinahe in ein altes Elmshorner Klavier verguckt, das auf der Gebrauchtbörse Plietschplatz angeboten wurde. Richtig alt und retro, ein echtes Schmuckstück. Allerdings hätte es enorm viel Platz in unserem Wohnzimmer gefressen, das über Monate (wenn nicht Jahre) zur Holzwerkstatt geworden wäre, weil das Klavier halt altersbedingt auch ein paar Restaurationsmaßnahmen nötig hatte. Und genau genommen weiß ich gar nicht, ob ich nach 30 Jahren Klavierpause überhaupt wieder Lust auf Klavierspielen gehabt hätte. Zum Glück hat das schöne Klavier dann ein anderes Zuhause gefunden und ist nicht auf dem Sperrmüll gelandet.
Im Mai trat ich mit der Elmshorner Bauchtanzgruppe Magnun in der Show „Crazy for Dance“ auf. Das Publikum war begeistert, die Tänzerinnen euphorisch, die Bildausbeute gigantisch. Leider häuften sich bei mir bald nach der Show gesundheitliche Probleme (zu meinem Typ-1-Diabetes gesellte sich eine Schilddrüsenerkrankung, und zu allem Überfluss stürzte ich im Sommerurlaub mit meinem Rennrad) und jede Menge Arbeit. Und weil ich mein Triathlontraining und das Standard-Latein-Tanzen mit meinem Mann nicht an den Nagel hängen möchte, musste ich einen anderen Programmpunkt aus meinem Freizeitkalender streichen. Schweren Herzens entschloss ich mich daher, das Bauchtanzen an den Nagel zu hängen.
Im Juni wunderte ich mich über den Elmshorner Beichtstuhl bei Instagram, besuchte die Glückstädter Matjestage und ging endlich mal wieder zum Shopping aus dem Haus.
Im Juli ärgerte ich mich über die Staatsanwaltschaft Itzehoe, die ein halbes Jahr nach einem blöden Parkrempler immer noch nicht die angeforderten Akten an die Versicherung übermittelt hatte. Nun ist der Unfall auf dem Parkplatz vom Joy Fitnessstudio beinahe ein Jahr her, doch ich habe immer noch keine abschließende Nachricht bekommen, dass die Versicherungen den Fall unter sich geklärt haben. Vermutlich ist die Papierakte immer noch irgendwo im Orkus unterwegs. Ich sollte eigentlich noch einmal nachfragen – in den Koalitionsverhandlungen war doch so viel von Digitalisierungsoffensive die Rede?
Im August besuchten mein Mann Christoph und ich erstmals die Holmer Sandberge – ein wirklich lohnendes Ausflugsziel in der näheren Umgebung, das ich jedem empfehlen möchte, der Lust auf ausgedehnte Spaziergänge in der Natur hat. Sanddünen, Kiefern und Kiefernzapfen, Heidekraut – und eine bemerkenswerte Ruhe. Es gibt mehrere verschiedene Wanderrouten unterschiedlicher Länge.
Im September war bis auf einen kleinen Beitrag Flaute auf meinem Blog. Sowas darf auch mal sein.
Im Oktober feuerte ich das Laufteam des Elmshorner Willkommensteams für Flüchtlinge beim Stadtlauf an. Es starteten acht Flüchtlinge aus Eritrea, Syrien und Afghanistan auf der 5-Kilometer-Distanz und belegten zum Teil hervorragende Plätze in ihren jeweiligen Altersklassen. Alle Läufer aus dem Willkommensteam liefen die 5 Kilometer in unter 30 Minuten!
Im November machte ich Bekanntschaft mit der lokalen Bierbrauerszene in Gestalt der Macher vom Brewingpack, die das Craftbeer „Elmshorner Blondes mit Mütze“ und weitere Craftbeer-Spezialitäten neuerdings gewerblich vermarkten. Mein Blogbeitrag rief übrigens einen weiteren Bierbrauer auf den Plan, der mich darüber informierte, dass in Kürze eine weitere Craftbeer-Brauerei in Elmshorn eröffnen wird – inklusive Barbetrieb. Ich werde euch natürlich darüber berichten, sobald ich ein paar eigene Eindrücke gesammelt habe.
Im Dezember kramte ich meine mittlerweile recht stattliche Sammlung der Elmshorner Weihnachtsbaumkugeln hervor, um unseren Baum zu schmücken. Und bekam von meinen Bloglesern den Tipp, doch einmal im Torhaus nachzufragen, ob dort die in meiner Sammlung fehlenden Kugeln noch zu haben sind. Die meisten Voodoo-Zauber, die Elmshorn zuvor heimgesucht hatten, haben sich inzwischen in jahresendliches Wohlgefallen aufgelöst: So wurde zum einen kurz vor Weihnachten die rundum erneuerte Brücke an der Wittenberger Straße für den Verkehr freigegeben. Und um Erika Steinbach und anderen deutschtümelnden Nörglern die Stirn zu bieten, versammelten sich am Nikolaustag viele Elmshornerinnen und Elmshorner unter dem Motto „Elmshorn leuchtet für Toleranz“ auf dem Alten Markt. Ich persönlich war am 6. Dezember im Urlaub, beobachtete dieses schöne Treiben aber online von Gran Canaria aus und dachte mir nur: „Danke, Elmshorn!“
In diesem Sinne: Allen Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr und auf Wiederlesen in 2018!
28. Dezember 2017 um 22:19
Danke für den Jahresrückblick! Als Auswärtiger, der dort neun Jahre lang zur Bismarckschule gegangen ist, sind durchaus auch für mich immer wieder einmal interessante Themen dabei.
Nur eine Anmerkung sei mir noch erlaubt: Die Redewendung lautet „zwischen den Jahren“ (nicht: „Tagen“).
😉
Mehr dazu hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zwischen_den_Jahren
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31. Dezember 2017 um 14:07
Oh ja, vielen Dank für den Hinweis, das korrigiere ich gleich einmal! Guten Rutsch! 🙂
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