Wenn ich gelegentlich in die Klick-Statistik für dieses Blog schaue, dann sehe ich, dass der mit Abstand am häufigsten gelesene Beitrag ein Artikel über meine Lieblingsrestaurants in Elmshorn ist. Allerdings hat sich seit Februar 2016, als ich diesen hitverdächtigen Blogbeitrag geschrieben habe, einiges getan. Deshalb habe ich die Liste meiner Lieblingsrestaurants einmal überarbeitet.
Nach wie vor fällt mir auf, dass viele Leute in Elmshorn unzufrieden mit der hiesigen Gastronomie sind. „Hier kann man nicht gut Essen gehen“, höre ich weiterhin häufiger einmal. Klar ist: Mit dem kulinarischen Angebot der nahegelegenen Metropole Hamburg kann Elmshorn natürlich nicht mithalten. Und einen Sternekoch hat es bislang auch nicht hierher verschlagen. Aber in Elmshorn und Umgebung habe ich dennoch mittlerweile ganze Reihe von Restaurants getestet und für gut befunden. Hier findet ihr einmal meine Auswahl und kurze Bewertung (in alphabetischer Reihenfolge).
Auszeit am See. Das italienische Restaurant Auszeit am See besticht durch seine wunderbare Lage im Steindamm, dank der Parkpalette nebenan sind auch ausreichend Parkplätze vorhanden. Zum Kaffeetrinken bei Sonnenschein auf der Terrasse zu sitzen, ist auch in jedem Fall empfehlenswert.
Broderick. Seit dem Betreiberwechsel hat der Irish Pub Broderick am Bahnhof eine neue Speisekarte u. a. mit vielen Burgern, mit der man sich durchaus lecker und nicht allzu teuer sattessen kann. Nette Atmosphäre, umfangreiche Bier- und Whiskey-Auswahl. Außerdem der bislang einzige Ausschankort für das neue Elmshorner Craftbier „Elmshorner Blondes mit Mütze“. Oft gibt es Live-Musik und Parties.
Casablanca. Die erste Adresse, wenn es um einen Treffpunkt für Vereine geht. Im Casablanca sitzen immer viele größere Gruppen an den Tischen und arbeiten sich durch ihre Agenden. Übrigens bei sehr leckerem Essen (Pizzen, Salate, Aufläufe, vegetarische und Fleischgerichte). Kleines Manko: Weil das Casablanca oft für geschlossene Veranstaltungen gebucht wird, kommt man nicht immer rein. Oft gibt es aber auch Live-Musik und Parties.
Da Gino. Noch eine Anlaufstelle, wenn einem am Bahnhof der Hunger packt. Im Da Gino gibt es leckere klassische italienische Küche, frische Besonderheiten auf der Tageskarte. Allerdings reißt mich persönlich die Inneneinrichtung nicht so vom Hocker.
Der kleine Heinrich. Hier muss man bis Glückstadt fahren, doch ein Besuch im Kleinen Heinrich lohnt sich auf alle Fälle. Man sollte unbedingt einen Tisch im oberen Stockwerk des urigen alten Gemäuers reservieren, wo der Boden so schief ist, dass man ein bisschen Sorge hat, dass einem der Tisch wegrutscht. Leckere norddeutsche Küche, nach der man zu einem kleinen Verdauungsspaziergang durch die Glückstädter Gassen zum Hafen spazieren kann.
El Toro de Oro. Für einen Besuch in diesem tollen spanischen Restaurant ist eine Fahrt nach Uetersen erforderlich. Doch die lohnt sich: Im Toro de Oro gibt es tolle Tapas und Weine, das Ambiente ist schick und gemütlich. Inzwischen gibt es auch ein Weindepot direkt nebenan, in dem man Weinproben machen oder Weine für private Feiern bestellen kann. Das Toro de Oro ist meines Wissens mittlerweile die einzige Adresse in der Umgebung, wo man spanische Küche und Tapas genießen kann. Nachdem das portugiesische Café Algarve in der Holstenstraße und auch das Restaurant Portugal in der Gärtnerstraße schon wieder dichtgemacht haben, gab es mit dem Porto Banús in der Friedensstraße für eine Weile eine Anlaufstelle für Freunde der portugiesischen und spanischen Küche, die wir im Oktober 2016 entdeckt hatten.
[Nachtrag vom 19.12.17] Noch vor wenigen Wochen haben wir dort lecker gegessen. Doch scheinbar wurde das Angebot nicht ausreichend gut angenommen, denn wie mir eine Blogleserin berichtete, hat das Restaurant mittlerweile geschlossen. Die Website ist nicht mehr erreichbar, die Facebook-Seite von Porto Banùs erst gar nicht mehr auffindbar, und ein kurzer abendlicher Spaziergang durch die Friedensstraße bestätigte uns gestern die Info: Das Restaurant war zwar hell erleuchtet, doch die Tische waren nicht eingedeckt, und es standen Taschen herum, die auf Aufbruchstimmung hindeuteten. Das Porto Banùs muss gerade erst kürzlich den Betrieb eingestellt haben. Wirklich schade!
Fährhaus Kollmar. Nur 14 Kilometer von Elmshorn entfernt, und doch bei jedem Besuch in Kollmar habe ich ein kleines bisschen Urlaubsgefühle. Es ist einfach herrlich, nach einem Spaziergang am Deich im Fährhaus Kollmar einzukehren und entweder von der Terrasse oder von drinnen aus auf die Elbe und die vorbeiziehenden Pötte zu schauen. Das Ambiente ist maritim-gemütlich und das Essen (überwiegend norddeutsche Küche mit regionalen Zutaten, außerdem viele Fischgerichte) hat mich bislang noch nie enttäuscht. Zum Nachtisch empfiehlt es sich übrigens, ein paar Schritte weiter hinter dem Deich im Café Sünnschien ein Eis zu essen. Ich finde das hausgemachte Eis dort um Klassen besser als das beim Platzhirschen Eiscafé Vittoria mit seinen X Filialen in Elmshorn.
Jim Coffey. Auch als es im Jim Coffey in der Peterstraße nur Kaffee, Frühstück, Kuchen und Gebäck gab, mochte ich den Laden schon – nicht zuletzt, weil ich dort bei der Nacht der Gix 2016 auf die Hamburger Sängerin Sarajane aufmerksam geworden bin, die seither sehr hoch im Kurs bei mir steht. Doch seit Ende November 2017 hat das Café seine Öffnungszeiten und seine Speisekarte erweitert. Es ist nun bis 22 Uhr geöffnet und bietet auf der Abendkarte Sandwiches, Salate und Ofenkartoffeln in guter Qualität – dazu auch eine Wein-, Bier- und Cocktailkarte. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses erweiterte Angebot gerade im Sommer mit seiner Außengastronomie die Innenstadt ein wenig beleben könnte.
Meusels Landdrostei. Ebenfalls nicht in Elmshorn, aber Meusels Landdrostei in Pinneberg ist eine absolute Topadresse, wenn es um feine Küche mit guter Weinbegleitung und exzellentem Service geht. Zum ersten Mal hatte es uns dorthin verschlagen, als wir nach einem Theaterstück im Forum-Theater noch einen kleinen Hunger verspürten. Obwohl die Küche eigentlich längst geschlossen hatte, bekamen wir noch eine sehr leckere Käseplatte, zu der ich den ersten weißen Merlot meines Lebens trank – köstlich. Und das beste: Bei unserem nächsten Besuch dort, viele Monate später, erinnerte sich der Kellner noch an den Wein, den ich seinerzeit dort getrunken hatte. Vielleicht hat er auch nur geflunkert, aber dann sehr überzeugend – und auch der Wein beim zweiten Mal war hervorragend.
Ochi’s. Wer in Elmshorn mit der Bahn strandet und Zeit überbrücken muss, hat es wirklich gut. In Bahnhofsnähe gibt es nicht nur das Broderick, sondern auch das Ochi’s (was nach Auskunft einer Kellnerin „Oschis“ ausgesprochen wird). Mein Mann und ich landen hier regelmäßig, wenn einer von uns beruflich mit der Bahn unterwegs war und der andere ihn abholt. Oft genug haben wir dann nämlich keine Lust zu kochen und spazieren einfach ins Ochi’s, wo wir gern leckere Salate (meine Favoriten sind der Salat mit Lammfilets oder der mit Calamaretti) oder etwas Schönes von der Tageskarte bestellen.
Sahneschnitte. Kein Restaurant im klassischen Sinn, aber ein Boutique-Café Sahneschnitte, das 4x pro Woche im Veranstaltungsraum der Königsklasse anzutreffen ist. Hier kann man nachmittags leckere hausgemachte Kuchen und Torten und gegen Abend Flammkuchen, Butterbrote oder andere deftige Snacks am großen Community-Tisch essen kann. Um den großen Tisch herum stehen Kleiderstangen mit unzähligen umwerfenden Kleidern, viele davon im Stil der 50er Jahre, die am besten mit einem bauschigen Petticoat aussehen. Besser als Online-Shopping!
Salento. Für die Freunde guter italienischer Küche eignet sich das am Ramskamp gelegene Salento. Toll sind die wöchentlichen Aktions-Menüs, über die man sich u. a. im Lokalanzeiger informieren kann, und natürlich die mit Trüffeln im ganzen Parmesanlaib geschwenkten Pasta. Mir gefällt es, wenn Kellner Luigi zum Abschied jedem Gast zuruft „Ciao, bis morgen!“ Wie viele brave Deutsche haben da wohl schon „bis morgen“ geantwortet und sind dann am nächsten Tag gleich wiedergekommen, weil sie ja nicht ihr Versprechen brechen wollten?
Sette Feinbistro. Dieses kleine Lokal in der Alten Marktstraße hat es sogar in den Guide Michelin geschafft und wurde außerdem von der Zeitschrift „Feinschmecker“ zu einem der 20 besten italienischen Restaurants (Platz 17 noch vor Cornelia Poletto aus Hamburg) gekürt. Sehr feines Essen, leider hat es nur sehr eingeschränkte Öffnungszeiten (Mo-Do 11-14:30 Uhr, Fr 17:30-19 Uhr).
Turnerheim Elmshorn. Seit die neue EMTV-Sporthalle im Herbst 2015 in Betrieb gegangen ist, hat auch das Turnerheim neue Räumlichkeiten bezogen. Und das ist eben keine piefige Vereinskneipe, sondern ein sehr ansprechender Ort, wo man sehr leckere Salate (z. B. den Salat mit gebackenen Lachsstreifen und Spiegelei), Toasts und Aufläufe essen kann.
Was sind eure Lieblingsrestaurants in Elmshorn? Welches Restaurant sollte ich unbedingt einmal testen?
18. Dezember 2017 um 18:14
…leider muss das Porto Banus von der Liste gestrichen werden. Es wurde zu meinen Leidwesen geschlossen. Daher probieren wir jetzt mal das El Toro de Oro. Ich bin gespannt!
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18. Dezember 2017 um 18:23
WAASS? Oh nein, das macht mich aber traurig. Vor ein paar Wochen waren wir noch dort! Das ist wirklich schade. 😦 Aber ich wünsche dir viel Spaß im Toro de Oro, du wirst es sich ernicht bereuen! 🙂
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18. Dezember 2017 um 20:23
Hallo, in der Liste vermisse ich ein griechisches Lokal. Probiere doch mal das Zorbas am Ramskamp aus. Wir finden es dort super. Neben der normalen Karte wird auch jeder Sonderwunsch nach Möglichkeit erfüllt. Für Feiern kann das Menue/Buffet ganz individuell zusammen gestellt werden.
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19. Dezember 2017 um 11:06
Moin, da ich kein besonders großer Fan der griechischen Küche bin (zumindest wie sie in der Regel hier in Deutschland in Restaurants serviert wird, also überwiegend Gyros-Pommes-Zaziki-Krautsalat), fehlen in meiner Aufzählung griechische Lokale, das stimmt! Hat das Zorbas mehr zu bieten als die „Standard-Speisekarte“? Dann habe ich möglicherweise Lust, es einmal auszuprobieren.
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18. Dezember 2017 um 20:42
Da fehlt mir noch das Restaurant Rozafa beim Kino am „grauen Esel“. Leckeres Essen der südeuropäischen Küche.
Ausserdem die diversen Steakhäuser, wobei das im CCE, meiner Meinung nach, am Besten ist.
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19. Dezember 2017 um 11:04
Wir sind einmal im Rozafa gewesen und fanden es okay, aber nicht mehr als okay. Bislang hat es uns noch nicht gereizt, ein weiteres Mal hinzugehen. Auch in den diversen Steakhäusern waren wir – wenn überhaupt – jeweils maximal einmal. Ich wollte in meinem Blogbeitrag nur die Restaurants erwähnen, die ich wirklich guten Gewissens empfehlen mag. Aber die Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden!
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19. Dezember 2017 um 0:05
El Greco am Bahnhof ist auch super, ein toller Grieche mit dem bisher besten Gyros und netten, aufmerksamen Jungs. Bietet sich immer an, wenn ich nicht nach Krempe fahren mag, obwohl der dortige Grieche im Ratskeller auch großes Kino ist.
Oh, und ich weiß gar nicht, ob die Peking Ente noch das Mittagsbuffet hat? Letztens hatte ich zumindest keine Aushänge dergleichen mehr gesehen, was sehr schade ist..
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19. Dezember 2017 um 11:08
Ist die Peking Ente das China-Restaurant am Bahnhof? Das hat mich bislang noch überhaupt nicht gereizt… Bzw. wollten wir einmal eigentlich reingehen, fanden dann aber schon im Windfang, dass es sehr nach abgestandenem Küchenfett riecht und haben deshalb auf dem Absatz kehrt gemacht. Hast du dort schon gut gegessen?
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19. Dezember 2017 um 12:25
Das ist das China-Restaurant am Bahnhof. Das ist nicht so dolle. Zumindest ist das Buffet sehr bescheiden.
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2. Februar 2018 um 23:28
Das Fährhaus Spiekerhörn, an der Krückau gelegen, ist eine Reise wert! Kann man auch direkt mit dem Boot anlegen.
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