An diesem langen Pfingstwochenende ist einiges los in Elmshorn. Am Sonnabend spielten auf dem Sportplatz an der Rudolf-Diesel-Straße Pastoren gegen Imame, und am Sonntag standen die Leute Schlange im Hof der Dittchenbühne, um ein Stück vom Pfingstochsen am Spieß abzubekommen.
Unser diesjähriges Pfingstwochenende sollte im Wesentlichen träge verlaufen: Mein Mann war gerade erst von einem kleinen Segeltörn mit ein paar Kumpels zurückgekehrt und freute sich auf ein bisschen Ruhe zu Hause auf der Terrasse, ohne dass der Boden ständig schaukelt und irgendwo immer eine Leine klönkert. Doch ein kleines bisschen wollten wir doch die Nase in die Welt hinaus stecken.
Imame gegen Pastoren: Fußball-Match endet 6:1
Teil 1 des Pfingstplanes: Beim diesjährigen Fußball-Match „Imame gegen Pastoren“ auf dem Sportplatz an der Rudolf-Diesel-Straße schauen, ob die christlichen Geistlichen ihren Trainingsrückstand vom Vorjahr wettmachen können. Bei der Premiere in 2014 war das Freundschaftsspiel nämlich 8:3 für die muslimischen Imame ausgegangen, die aus ganz Schleswig-Holstein und Hamburg angereist waren. Doch auch in diesem Jahr ging es 6:1 für die türkischen Geistlichen aus. Zumindest im klerikalen Fußball scheint die Islamisierung des Abendlandes also nicht mehr aufzuhalten zu sein…
Riesiger Grillspieß für den Pfingstochsen im Hof der Dittchenbühne
Dass abendländische Traditionen trotzdem weiterhin gut ankommen, zeigte sich bei Teil 2 des Pfingstplanes am Sonntag beim Stadtteilfest rund um die Dittchenbühne, die zum jährlichen Pfingstochsenessen und Flohmarkt eingeladen hatte. Bereits ab der Wittenberger Straße war die Kaltenweide dicht, und wir waren mächtig froh, dass wir uns auf die Fahrräder statt ins Auto geschwungen hatten. Den Anschnitt des Pfingstochsens durch die lokale Politprominenz verpassten wir zwar knapp, dafür durften wir über lange Menschenschlangen staunen, die alle eine Portion Pfingstochse vom Spieß abbekommen wollten, bevor sie sich weiter ins Flohmarktgetümmel stürzten. Übrigens: Der Pfingstochsenbrauch rührt vom ersten Weidegang der Rinder her, wie man in der Wikipedia kurz und knapp nachlesen kann. Der bunt geschmückte Pfingstochse führte die Herde an und wird mancherorts für das anschließende Pfingstessen geschlachtet. Im Hof der Dittchenbühne gibt es eine eigene Nische mit einem Riesenspieß zum Grillen des Riesenviechs. Probiert haben wir ihn nicht – eine Portion mit Kraut- und Kartoffelsalat für 8 Euro fand ich doch recht teuer, außerdem waren wir gerade erst vom Frühstückstisch aufgestanden. Doch bei den langen Menschenschlangen, die sich im Hof aufreihten, bin ich mir nicht einmal sicher, ob der Ochse wirklich für alle gereicht hat.