Mittlerweile betreue ich über das Willkommensteam für Flüchtlinge zwei iranische Familien, die noch nicht lange in Elmshorn leben. Am 17. April 2015 machte ich mit den beiden Familien einen kleinen Ausflug ins Elmshorner Kranhaus, wo beim „Urban Gardening“ die Gartensaison eingeläutet wurde.
Die Arbeit des Willkommensteams für Flüchtlinge Elmshorn geht gut voran: Seit der Vereinsgründung Ende März 2015 haben wir ein Büro sowie eine ganze Reihe von Sponsoren gefunden und außerdem Kontakte zu anderen Organisationen in Elmshorn geknüpft. Eine davon ist das Kranhaus mit seinem Verein „Freundeskreis Knecht’sche Hallen“, wo mittlerweile regelmäßig Konzerte, Kunsthandwerkmärkte und andere kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Am Sonnabend, 17. April 2015, wurde im Innenhof des Kranhauses zum zweiten Mal mit „Urban Gardening“ die Gartensaison eröffnet.
Ein ausgeschlachteter kleiner Fiat wird zum Kunstobjekt
Ich war im vergangenen Jahr nur einige Male daran vorbeigefahren und hatte verstohlen durch’s Tor geluschert – dieses Jahr verabredete ich mich kurzentschlossen mit den beiden iranischen Flüchtlingsfamilien, denen ich ein wenig im Alltag helfe, und wir schauten gemeinsam vorbei. Als erstes fiel uns der ausgeschlachtete kleine blaue Fiat ins Auge, den die Kinder nach Herzenslust mit bunten Lackfarben bemalen durften. Mir war bei unserem letzten Treffen schon aufgefallen, dass der achtjährige Arshia gern zeichnet. „Am liebsten malt er Spiderman in allen Variationen“, erzählte seine Mutter Leyla. Auf dem alten Fiat verewigte sich der kleine Künstler dann aber lieber mit abstrakten Motiven, bevor er sich zum Toben auf den Spielplatz zurückzog.
Samen setzen für Kohlrabi, Rote Beete und Calendula
Dann erkundigten wir uns, wie man sich an der Bepflanzung und Pflege der Hochbeete beteiligen kann. „Letztes Jahr haben wir kreuz und quer gesät, das ging ganz schön durcheinander“, erzählte Christiane Wehrmann, die die Patenschaft für eines der Hochbeete übernommen hat. „Dieses Jahr gehen wir das Ganze ein bisschen strukturierter an und haben uns für jedes Hochbeet einen Plan gemacht, welche Gemüsesorten und welche Blumen wo gepflanzt werden.“ Zusammen mit Shirin setzte Christiane Samen für Kohlrabi, Rote Beete und Calendula. Dienstags und samstags können die Hobbygärtner nach ihren Pflanzen schauen und an den Hochbeeten arbeiten – und Shirin versprach gleich, zum nächstmöglichen Termin wiederzukommen.
Zeit für Kaffetrinken, Kuchenessen und Klönschnacken
„Und wenn gerade an den Beeten nichts zu tun ist, kann man zusammen Kaffee trinken und Kuchen essen“, sagte Christiane. Das Kuchenbuffet aus privaten Spenden war tatsächlich einen genaueren Blick wert. Ich erklärte Shirins Mutter Farideh, dass die Hobbygärtner selbstgebackenen Kuchen mitbringen können, der dann zugunsten der Vereinskasse verkauft wird. Farideh backt leidenschaftlich gern und will in Zukunft den einen oder anderen Kuchen beisteuern, wenn ihre Tochter zum Gärtnern kommt. Die Ehrenamtlichen vom Kranhaus freuten sich über unseren Besuch, schließlich will der Verein auch Flüchtlinge auf seine Veranstaltungen aufmerksam machen und zum Mitmachen animieren. Bei „meinen“ beiden iranischen Familien könnte das tatsächlich gelungen sein.
- Hobbykünstler verschönern den ausgeschlachteten Fiat
- Blumen!!
- Noch mehr Blumen!!
- Eigentlich malt er am liebsten Spiderman, doch hier dann eher abstrakte Formen
- Das fertige Gesamtkunstwerk
- Hochbeete der Urban Gardener
- Dieses Jahr gibt es einen genauen Plan, welche Samen wo gesetzt werden
- Herr und Frau Jähne (rechts im Bild) freuten sich über den Besuch der beiden iranischen Familien
- Wer gerade nichts zu Gärtnern hat, kann bei Kaffee und Kuchen entspannen
- Streifzug durch die Philosophie des Kranhauses I
- Streifzug durch die Philosophie des Kranhauses II
- Streifzug durch die Philosophie des Kranhauses III
- Wie lange steht dieser Sessel wohl schon auf dem Hof?
- Buntes Treiben auf dem Innenhof des Kranhauses
- Noch ist unklar, was langfristig mit dem Gebäudekomplex an der Berliner Straße passieren wird