Ich habe an dieser Stelle schon häufiger geschildert, was mir an Elmshorn gut gefällt und euch ein paar Lieblingsecken und -gebäude gezeigt. Es lässt sich aber auch nicht leugnen, dass die Innenstadt ziemlich reich an Bausünden ist. Zum Glück ist in diesem Punkt einiges in Bewegung geraten – zum Beispiel wird derzeit die gruselig hässliche Parkpalette am Hafen von Baggern platt gemacht.
Es gibt in der Elmshorner Innenstadt eine ganze Reihe Ecken, die eine „Aufwertung“ vertragen könnten, wie es unter Stadtplanern so schön heißt. Dazu gehört das Areal rund um das Hafenbecken ebenso wie der Bereich rund um den Buttermarkt, nicht zu vergessen die Knecht’schen Hallen und das Kibek-Hochhaus. Seit ich hier lebe, wird über die Umgestaltung dieser Flächen diskutiert – und in diesem Jahr erfolgen tatsächlich einige wichtige Schritte hin zu einer attraktiveren Innenstadt.
Wer bitteschön denkt bei diesem Graffiti-Betonklotz an ein Märchenschloss?
In den vergangenen Tagen musste zum Beispiel die hoffnungslos unansehnliche Parkpalette am Hafenbecken dran glauben. Anlässlich des Abrisses war in der Zeitung zu lesen, dass der damalige Bürgermeister bei ihrer Eröffnung im Jahre 1989 vom „Märchenschloss“-Charakter des Parkhauses geschwärmt hatte – und zwar deshalb, weil an einigen Fassaden Rankgitter für eine Bepflanzung angebracht worden waren. Ich weiß ja nicht, wie das Bauwerk in früheren Jahren ausgesehen hat – aber zumindest seit 2012 war „Märchenschloss“ nicht meine spontane Assoziation, wenn ich mir den graffitiverschmierten Betonklotz angeschaut habe.
- Bye bye Märchenschloss!
- Seit einigen Tagen haben die Bagger…
- … das Sagen an der Parkpalette am Hafen.
In den oberen Etagen des Postgebäudes wachsen Birken am offenen Fenster
Ich hoffe sehr, dass in Kürze auch das alte Postgebäude mal von einer Abrissbirne getroffen wird, denn in den offenen Fensterhöhlen kann man längst Birken im Innern der verlassenen Etagen gedeihen sehen. Auch das derzeitige Rathaus ist ein städtebaulicher Schandfleck – zum Glück soll es in den nächsten Jahren durch einen Neubau am Hafen ersetzt werden. Ich verfolge die Diskussionen mit Interesse und Neugier – auch wenn ich aus Gesprächen mit Alt-Elmshornern inzwischen weiß, dass es in der Vergangenheit eine ganze Reihe städtebaulicher Neuerungen gaben, die erst vollmundig angepriesen wurden und sich in der Praxis dann doch nicht wirklich bewährt haben (Stichwort: Pflasterbelag in der Königsstraße – wer mag mir hierzu noch ein paar olle Kamellen erzählen?).
- Das alte Postgebäude steht schon so lange leer…
- … dass in den oberen Etagen hinter den offenen Fenstern längst Birken gedeihen.
- Soll demnächst Wohnungen weichen: Das alte Kibekhaus.
- Ebenfalls kein städtebauliches Kleinod: das Elmshorner Rathaus
Wie seht ihr die Umgestaltung der Elmshorner Innenstadt? Traut ihr der Stadtverwaltung zu, dass hier in den nächsten Jahren ein attraktives Innenstadtzentrum entsteht?