Das Rezept, das mir eine Blog-Leserin vor einer Weile geschickt hat, ist überhaupt nicht kompliziert. Doch weil die Erbsen einen Tag quellen und dann immer noch zwei Stunden lang kochen müssen, bleibt meine gewohnte Spontanität in der Küche ein wenig auf der Strecke.
Nachdem wir am Ende der Faschingswoche doch noch die Gelegenheit hatten, in Sparrieshop Graue Erbsen zu essen, wollten wir uns auch einmal selbst ans Kochen wagen. Eine 500-Gramm-Packung der getrockneten Kapuzinererbsen hatte ich schon vor einer ganzen Weile gekauft. Außerdem hatte eine Blog-Leserin mir ein Rezept geschickt, das überhaupt nicht kompliziert klang. Als dann auch noch ein schönes Stück Kasseler in der Biokiste geliefert wurde, stand der Plan fest: Wir kochen deftig.
Huch, schon wieder 19 Uhr? Was kochen wir zu Abend?
Normalerweise läuft das mit dem Kochen bei uns so: Ich arbeite zu Hause, mein Mann in seinem Büro. Wenn er irgendwann gegen 18 oder 19 Uhr nach Hause kommt, sitze ich meist noch am Schreibtisch und habe nur in den seltensten Fällen bereits einen Gedanken ans Abendessen verschwendet. Wir schauen dann gemeinsam in den Kühlschrank und überlegen, was man aus den Gemüse- und sonstigen Vorräten auf die Schnelle zaubern kann. Gemüsepfanne mit Fisch oder Hähnchen, schnelle Lauchsuppe oder Hackfleischpizza sind für solche spontanen Hungerattacken prima.
Graue Erbsen sind ein Tagesprojekt für Heimarbeiter
Mit Grauen Erbsen geht das nicht. Man muss sie einen Tag vor dem Kochen in Wasser einlegen, damit sie aufquellen und nicht mehr ganz so lang kochen müssen. Wobei „nicht mehr ganz so lang“ immer noch zwei Stunden Kochzeit bedeutet. Die Zubereitung ist zwar nicht schwer, aber Graue Erbsen sind doch ein Tagesprojekt, das nur funktioniert, wenn man wie ich zu Hause arbeitet. Ich begann also gegen Mittag damit, die vorgequollenen Erbsen zu kochen. Am Nachmittag schnippelte ich zwischendurch schon mal Zwiebeln und Speck und briet beides zusammen an. Am späten Nachmittag gab ich Zwiebeln und Speck zu den mittlerweile gar gekochten und einmal abgeduschten Erbsen und füllte alles mit einem halben Liter Milch auf. Dann gab ich mein schönes Stück Kasseler dazu, damit der Eintopf den Fleischgeschmack schön annimmt.
Am ersten Tag mit Kasseler, am zweiten mit Kohlwurst…
Am Ende hatte ich einen Riesentopf voller Grauer Erbsen. Am ersten Abend aßen wir sie mit Kasseler (lecker!), am zweiten Abend mit Kohlwurst (lecker!), und es ist immer noch eine unglaubliche Menge übrig (hmmm…). Ich möchte also jedem, der nach ein paar Tagen wieder Lust auf ein anderes Essen hat, dazu raten, NICHT mit 500 Gramm getrockneten Erbsen für vier Esser zu rechnen, sondern eher mit der Hälfte. Doch ansonsten ist das Rezept von Petra (noch einmal herzliche Dank dafür!) absolut zu empfehlen. Und ansonsten gehe ich erst einmal davon aus, dass das Thema Graue Erbsen in diesem Jahr keine Rolle mehr auf diesem Blog spielen wird. 😉