Elmshorn für Anfänger

Geschichten von einer, die auszog, im Hamburger Speckgürtel zu leben. Eine pragmatische Liebeserklärung.

Objekt Nummer 1 meines privaten Skulpturenparks ist fertig!

6 Kommentare

Manche Projekte brauchen einfach eine Weile bis zur Vollendung. Die Mosaik-Skulptur, mit der ich im April 2018 im Rahmen eines Bildhauerkurses an der Dittchenbühne begonnen habe, ist ein solches Projekt. Lang hat es gedauert, bis ich das aus Ytong herausgeschälte Objekt über und über mit Mosaikplättchen beklebt und verfugt habe. Doch nun ist es vollbracht, das schöne Stück steht in unserem Garten.

Kennt ihr diese Aktion ‚Offener Garten‘, die einmal im Jahr im Kreis Pinneberg stattfindet? Da öffnen Menschen mit besonders schönen Gärten an einem Sonntag ihre Gartenpforte und lassen alle Interessierten einmal nach Herzenslust durch ihre persönlichen Gartenoasen streifen. Bislang habe ich zwar noch nie an der Aktion teilgenommen – nicht als Besucherin und erst recht nicht als Gastgeberin – doch mir gefällt die Idee total gut. Und ich hätte durchaus Lust, meinen Garten zu einem Kleinod mit ganz persönlicher Note zu machen, das man an so einem Aktionstag mal vorzeigen könnte. Zum Beispiel, indem ich an etlichen Stellen hübsche Skulpturen aufstelle und Mosaiken anbringe.

Diesen Gedanken hatte ich bereits diffus im Hinterkopf, als ich mich für April 2018 zu einem Bildhauerkurs in der Dittchenbühne anmeldete. Auf alle Fälle hatte ich natürlich vor, über den Kurs und mein Endergebnis zu bloggen. Hätte ich damals gewusst, dass es bis zur Vollendung meines Werks über 6 Jahre dauern würde, hätte ich mir sicherlich im Verlauf des Kurses ein paar Notizen gemacht und mir auch den Namen des Kursleiters aufgeschrieben. Damals dachte ich, dass ich den mit Säge, Hammer, Meißel und Feile bearbeiteten Ytong-Stein in Windeseile mit Mosaikscherben bekleben, verfugen und im Garten aufstellen würde – längst bevor ich die Details des Kurses vergessen hätte.

Nun, es kam halt anders. An den Kurs in der Dittchenbühne erinnern mich nur ein paar Fotos (immerhin ist mir im Gedächtnis geblieben, dass die Teilnehmenden damals einverstanden waren, dass ich sie mit ihren Arbeiten fotografiere und die Bilder für diesen Blogbeitrag verwende).

Meine eigene Skulptur sah am Ende so aus, als ich zu Hause die letzten Ecken und Kanten abgeraspelte hatte:

Bei meiner Idee, daraus ein Mosaikobjekt zu machen, hatte ich allerdings nicht bedacht, dass es ganz schön frickelig sein würde, mit den Händen bzw. Fingern in die diversen Höhlengänge hineinzugreifen und Mosaikscherben aufzukleben. Zudem ist die Oberfläche von Ytong uneben und rau, sodass Fliesenkleber nicht immer perfekt darauf haftet. Mehr als einmal fielen mir aufgeklebte Mosaikscherben wieder entgegen, die ich gerade erst mühselig in ihrem designierten Platz befestigt hatte. Ein paar Fortschritte machte ich, als im Sommer 2019 meine Nichte zu Besuch war und ein Holztablett mit einem Mosaik-Gecko verzierte. Als Corona uns alle mehr Zeit zu Hause bescherte, war ich überzeugt, dass ich nun endlich mein Mosaik-Projekt vollenden würde und kündigte das sogar hier auf dem Blog schon hoffnungsvoll an. Doch letztlich verbrachte ich die ersten Corona-Monate dann doch eher damit, aus Stoffresten Masken zu nähen… (ist das nicht irre, wie lang her das inzwischen schon wieder ist?).

Im Sommer 2021 bat mich auch meine Freundin Petra, mich ein bisschen in die Welt der Mosaikkunst einzuführen. Sie wollte ein paar alte Gehwegplatten aufhübschen und als Dekoelemente in den Garten legen. Ich nutzte also wieder die Gunst der Stunde, auch an meinem Mosaikprojekt zu arbeiten.

Und nun vor ein paar Wochen waren Petra und ich wieder verabredet, um zusammen Steine zu kleben. Petra vollendete ihre zweite Dekoplatte, und ich schloss endlich die letzte Lücke bei meiner Skulptur. Ein paar Tage später verfugte ich das gute Stück, was mir im Gegensatz zum Kleben wirklich leicht von der Hand ging. Und nun steht Objekt Nummer 1 unseres Skulpturengartens im Garten und leuchtet mit den Hortensien um die Wette.

Ab welcher Anzahl von Objekten kann man guten Gewissens von einem ‚Skulpturengarten‘ sprechen? Ich finde, 5 sollten es schon sein. Wenn ich in diesem Tempo weitermache und auch sonst den Garten hübsch halte, traue ich mich also ggf. in etwa 25 Jahren, beim ‚Tag des offenen Gartens‘ mitzumachen und Leute durch meinen Skulpturengarten flanieren zu lassen. Haltet euch den Termin also gern schon mal frei. Aber vielleicht lege ich ja ein bisschen Tempo zu, wenn ich nicht in jedes Objekt so kniffelige Tunnel bohre, die nur mit größter Mühe zu bekleben sind. 🙂 Habt ihr schon mal beim Tag des offnenen Gartens mitgemacht, sei es als Besucher*in oder Gastgeber*in? Und was hat euch in den Gärten anderer Leute am besten gefallen?

6 Kommentare zu “Objekt Nummer 1 meines privaten Skulpturenparks ist fertig!

  1. Avatar von Jan Eustergerling

    Toll geworden! 

    Grüße

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  2. Avatar von Birgit

    Was lange währt… sehr cool geworden!
    Ich kenne das, habe letztes Jahr einen Art- Journaling Workshop im Kranhaus mitgemacht und nun liegt mein Buch hier halbfertig rum…🤷🏼‍♀️

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  3. Avatar von Antje Thiel

    Dann mal los, schick den Schweinehund in den Urlaub und mach es fertig! 🙂 Viel Spaß dabei!

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